DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

Archiv für September 1st, 2017

Streit aus Linken Ländern

Erstellt von Redaktion am 1. September 2017

Ehemaliger Abgeordneter verlässt LINKE

Von Andreas Fritsche

Der frühere Landtagsabgeordnete Michael Egidius Luthardt verlässt die LINKE. Er habe die Austrittserklärung am Mittwoch abgeschickt und sei ab Freitag nicht mehr Parteimitglied, erklärte Luthardt dem »nd« am Donnerstag. »Der Grund ist die abermalige Abkehr von den Klimaschutzzielen«, bestätigte er. Der Forstwissenschaftler saß von 2009 bis 2014 im Landtag.

Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) vertritt die Ansicht, Brandenburg könne die in der Energiestrategie 2030 formulierten Klimaschutzziele nicht mehr erreichen. In der Strategie festgehalten ist aktuell noch die Absicht, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 um 72 Prozent zu senken – wobei die Basis der Berechnung der Wert des Jahres 1990 ist. Gerber schwebt ein Abschmelzen des Klimaziels vor. Demnach soll die Reduzierung nur noch 55 bis 62 Prozent betragen.

Quelle   :   ND >>>>> weiterlesen

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Grafikquellen    :

Oben   —  Eimerkettenbagger der Abraumförderbrücke 27F34 im Tagebau Cottbus-Nord

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Wahlkampf der Grauzone

Erstellt von Redaktion am 1. September 2017

Die Parteien, das Microtargeting und die Transparenz

Martin Schulz und Angela Merkel beim EU-Gipfel im Oktober 2012 in Brüssel

„Wir wollen keine Republik, in der linke Kräfte und der Multikulturalismus die Vorherrschaft haben.“ Mit diesen markigen Worten neben dem Konterfei ihres Spitzenpolitikers warb im Frühjahr 2017 eine deutsche Partei – in russischer Sprache. Na klar, der logische nächste Schritt der AfD beim Umwerben einer nicht unbedeutenden WählerInnengruppe, könnte man denken. Doch es war nicht die selbsternannte Alternative für Deutschland, die diese Anzeige auf Facebook schaltete, sondern die bayerische Regierungspartei CSU. Mitbekommen haben das allerdings die wenigsten Menschen in Deutschland. Kein Wunder: Zu sehen bekam die autoritär anmutende Botschaft offenbar nur, wer den Wunschvorstellungen der Unionspartei entsprach – in diesem Fall Deutschrussen.

Möglich macht das Microtargeting. Schon seit Jahren werden kommerzielle und politische Botschaften im Netz auf immer kleinteiligere Gruppen bis hin zum Individuum zugeschnitten. Spätestens seit dem Wahlsieg Donald Trumps wird viel darüber spekuliert, welchen Einfluss diese Technik auf Wahlen haben könnte. Ist sie ein demokratiegefährdendes Manipulationswerkzeug oder bloß die Fortsetzung der politischen Werbung mit modernen Mitteln? Nach unseren Recherchen nutzen im Bundestagswahlkampf alle etablierten deutschen Parteien Microtargeting – wenn auch auf sehr unterschiedliche Art und Weise.

Die Grünen etwa wollen mit zwei Millionen Euro ein gutes Drittel ihres Wahlkampfbudgets für Online-Werbung ausgeben. Die CDU setzt vor allem auf einen datengetriebenen Haustürwahlkampf. Eines aber haben fast alle Parteien gemeinsam: Darüber, wie sie Informationen über BürgerInnen nutzen, um deren Wahlverhalten zu beeinflussen, wollen sie lieber nicht zu ausführlich informieren. Lediglich Linkspartei und Grüne haben sich Transparenz auf die Fahnen geschrieben.

Wahlkampf powered by Facebook

Nach welchen Kriterien etwa die Zielgruppe für die russischsprachige CSU-Anzeige ausgewählt wurde, kann nur gemutmaßt werden. Zwar können sich betroffene NutzerInnen anzeigen lassen, warum sie selbst einen bestimmten Werbebeitrag auf Facebook zu sehen bekommen. Öffentliche Transparenz aber gibt es nicht, weder von der Plattform noch von der Partei selbst. „Ich bitte um Verständnis, dass wir zu Budget-Fragen wie auch zu Fragen der strategischen Ausrichtung unseres Online-Wahlkampfes keine näheren Angaben machen“, teilt CSU-Sprecher Jürgen Fischer auf unsere Anfrage nach detaillierteren Auskünften über die Nutzung von Microtargeting im Wahlkampf mit.

Mit dem Aufstieg der Sozialen Netzwerke zu Massenmedien zieht die Personalisierung von Kommunikationsflüssen zunehmend auch in die politische Kommunikation ein. Grundlage dafür sind die umfassenden Datenspuren, die wir in der digital vernetzten Gesellschaft täglich hinterlassen: Informationen über Einkommen und Einkaufsverhalten, Alter und Interessen, Geschlecht und sexuelle Orientierung, Herkunft und Lebenssituation, politische und religiöse Überzeugungen.

Vor allem in den USA werden Analysen dieser umfassenden Informationen seit Jahren eingesetzt, um politische Botschaften maßzuschneidern – schon lange bevor der Sieg Donald Trumps breite Aufmerksamkeit für das Thema schaffte. Berichten zufolge sollen seiner Kampagne Persönlichkeitsprofile von über 220 Millionen Menschen zur Verfügung gestanden haben. Für den in den USA bedeutenden Haustürwahlkampf hätten die Freiwilligen des Multimillionärs über eine App möglichst genaue Informationen über die von ihnen besuchten potenziellen WählerInnen und auf 32 Persönlichkeitstypen zugeschnittene Gesprächsleitfäden bekommen. Doch auch Barack Obamas Wahlerfolge werden einer Kombination aus Big-Data-Analysen und Microtargeting zugeschrieben. Trotz der verlorenen Wahl schwärmte selbst Hillary Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook bei einem Deutschlandbesuch von dem großen Potenzial der Technik für die Politik, neue Verbindungen zu den Menschen aufzubauen.

Und auch die Parteien in Deutschland setzen zunehmend auf Microtargeting ein. Denn selbst, wenn sie aufgrund der hiesigen Datenschutzgesetze nur schwerlich eigene umfangreiche Datenbanken über ihre potenziellen WählerInnen aufbauen und Persönlichkeitsprofile von ihnen erstellen dürfen: Zugeschnittene Botschaften können sie dank der hauseigenen Werkzeuge von Facebook, Youtube oder Google auch hier sehr zielgenau an die WählerInnen bringen. Schließlich ist es seit Jahren die zentrale Einnahmequelle der Plattformen, die Aufmerksamkeit ihrer gläsernen NutzerInnen an alle zu verkaufen, die es sich leisten können.

Netflix-Fans bekommen Wahlwerbung mit Breaking-Bad-Anleihen

Der Targeting-Baukasten von Facebook beispielsweise, das intensiv um PolitikerInnen wirbt und im deutschen Online-Wahlkampf die größte Rolle spielt, ermöglicht ein bequemes Auswählen oder Ausschließen von Menschengruppen nach dutzenden Kriterien. Alter, Wohnort, Geschlecht, Bildung, Einkommen oder genutzte Hard- und Software gehören noch zu den harmloseren Kategorien, nach denen die NutzerInnen gerastert werden. Werbende können darüber hinaus auf Informationen über gelikte Seiten, das Surfverhalten außerhalb der Plattform, Konsumverhalten oder von Facebook aufgrund des Nutzungsverhaltens zugeschriebene Merkmale wie „Pendler“, „soziale Themen“, „Fernbeziehung“, „Feminismus“, „Homosexualität“ oder religiöse und politische Verortungen zurückgreifen.

Ob diese intensive Nutzung personenbezogener Daten zu Werbezwecken überhaupt legal ist, ist nach wie vor hochgradig umstritten und Gegenstand diverser Gerichtsverfahren – die Parteien machen davon jedoch gerne Gebrauch. So spricht beispielsweise die FDP derzeit mit Facebook-Wahlwerbung über die „Mobilität der Zukunft“ gezielt Fans der Elektroauto-Marke Tesla an. Eine Anzeige, die den Breitbandausbau thematisiert und mit einem stilisierten Bild des Breaking-Bad-Charakters Heisenberg bebildert ist, geht an Personen, „die sich für Netflix interessieren“. Wer sich wiederum für „Computersicherheit“ interessiert, bekommt eine bürgerrechtsfreundliche FDP präsentiert, die CDU und SPD für ihre Grundrechtseinschränkungen kritisiert und einen besseren Schutz der Privatsphäre verspricht.

Auch die Linkspartei setze – in Maßen – auf Online-Targeting bei Facebook, erzählt uns Mark Seibert, der mit der Berliner Agentur DIG die Linke im Wahlkampf berät. „Wir haben in der Vergangenheit gute Erfahrungen damit gemacht, in einem abgesteckten Rahmen zugeschnittene Botschaften an ausgewählte Zielgruppen zu senden“, erzählt der Kommunikationsprofi. So habe man beispielsweise im Nachgang der Landtagswahl in Sachsen angefangen, potenzielle AfD-WählerInnen mit Facebook-Anzeigen zu kontaktieren, die über das Abstimmungsverhalten der Partei im Landtag informieren. „Es gibt krasse Unterschiede zwischen dem, was die AfD im Wahlkampf versprochen hat und dem, wie sie im Parlament dann tatsächlich abstimmt. Das sollten die Menschen wissen“, erklärt Seibert die Motivation. So habe die Linkspartei eine Anzeige für AfD-SympathisantInnen in Sachsen geschaltet, die thematisierte, dass die Partei im Landtag gegen eine Initiative für mehr direkte Demokratie gestimmt hat – anders als zuvor versprochen.

Politische Kommunikation im Halbdunkel

Eine zunehmende Personalisierung der politischen Kommunikation durch Microtargeting bedeutet zwangsläufig auch eine weitere Fragmentierung der politischen Öffentlichkeit. Besonders drastisch ist dieser Effekt, wenn Menschen außerhalb der definierten Zielgruppe die Botschaften gar nicht mehr zu sehen bekommen. Die Targeting-Tools von Facebook und anderen Plattformen bieten hierfür eine Option, sogenannte Dark Posts. Die zugeschnittenen Botschaften werden dann nur den ausgewählten Zielpersonen ausgespielt – für andere NutzerInnen oder auf dem Profil der werbenden Partei sind sie nicht sichtbar. Gleichzeitig sehen die Anzeigen aus wie normale Posts – lediglich mit dem kleinen Hinweis „gesponsert“ versehen.

Quelle   :   Netzpolitik ORG >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle   :       Da sind sie sich einig: Darüber, wie sie im Wahlkampf datenbasiertes Microtrageting einsetzen, wollen Martin Schulz‘ SPD und Angela Merkels CDU lieber nicht zu genau informieren (Archivbild). CC-BY-NC-ND 2.0 European Parliament

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Ich bin’s, – mach auf

Erstellt von Redaktion am 1. September 2017

„Ob man ihn mag oder nicht: Deniz ist ein Journalist.“

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„Bei all dem Lärm draußen höre ich nur einem Klang zu: Das ist immer noch Deniz’ Lachen.“ Ein Brief von Dilek Mayatürk-Yücel an die Kritiker ihres Mannes.

DILEK MAYATÜRK-YÜCEL, 2017-09-01

Hast du ein bisschen Zeit? Dann will ich dir was erzählen.

Über meinen Mann, Deniz Yücel, wird so viel und so laut gestritten, dass man leicht vergisst, worum es dabei eigentlich geht. Und beide Seiten in diesem Streit scheinen einander immer weniger zu verstehen.

Darum will ich mich mit diesem Text an Menschen wenden, die es richtig finden, dass Deniz im Gefängnis sitzt, die nicht verstehen können, dass die türkische Regierung dafür so kritisiert wird. Wenn du zu diesen Menschen gehörst, dann richtet sich dieser Text direkt an dich. Und wenn du nicht zu ihnen gehörst, dann verstehst du vielleicht etwas besser, was ich denke und fühle, wenn ich diesen Streit beobachte und warum ich mit diesem Text eine andere Sprache finden möchte.

Es ist ein Schrei, mit dem ich die Mauer des Schweigens durchbrechen will. Verschließ’ deine Ohren nicht. Hör mir zu.

Versprich mir zuerst, dass du dich von deinen Vorurteilen freimachst, von allem, woran du unhinterfragt glaubst und dann einfach nur zuhörst. Fürchte dich nicht vor mir, hasse mich nicht, sei nicht wütend auf mich, sondern hör nur zu. Egal, ob du mich magst oder nicht, hör zu. Hör mich an.

Leg deine Vorurteile ab, hör mir zu

Gern hätte ich diesen Text anonym veröffentlicht, wenn das irgendwie möglich gewesen wäre. Damit du mich in deinem Kopf nicht gleich als die Frau von Deniz Yücel abspeicherst. Denn ich wünschte, dass du beim Lesen weder von der Vorannahme beeinflusst wird, dass seine arme Autorin Unterstützung braucht, noch von vorgefasster Ablehnung. Ich würde gern einen Text vorlegen, der von Deniz losgelöst und unabhängig von mir ist.

Ich habe diesen Text auf dem Weg zu einem Ort angefangen, zu dem ich jeden Montagmorgen um 6.30 Uhr aufbreche und der sich gewaltsam in unser Leben gedrängt hat: auf dem Weg zum Gefängnis. Ich wünschte, du würdest einmal erfahren, wie es ist, als Besucher an diesen Ort zu kommen. Doch egal wer du bist, selbst wenn dein Herz von widersinnigem Hass verhärtet ist, niemals würde ich dir wünschen, dass jemand, den du liebst, unrechtmäßig hier gefangen gehalten wird.

Nur um mich zu verstehen wäre es gut, wenn du einmal diese Erfahrung gemacht hättest. Das ist alles. Denn dann würdest du verstehen, was das Wort „unrechtmäßig“ bedeutet. Du würdest verstehen, was es heißt, deine gesamte Energie für einen Kampf mit der Anstaltsleitung darüber zu verwenden, ob du deinem Mann bunte Bettwäsche mitbringen darfst oder nicht (einen Kampf, den du verlieren wirst). Du würdest verstehen, dass Justiz keine willkürliche Angelegenheit sein darf, die jeden Menschen behandelt, wie es ihr gerade passt.

Ein Spind für unsichtbare Dinge

Weißt du was es heißt, deine Traurigkeit in einem Spind wegzuschließen?

Im Gefängnis gibt es Schließfächer für mitgeführte Gegenstände. Dort, wo Besucher registriert werden und ihre Besucherausweise erhalten. Dort, wo ich mich dem vorletzten Iris-Scan unterziehen muss, bevor ich zu Deniz darf. Handys, Schlüssel und Ähnliches muss man sowieso schon am Eingang abgeben. Die Schließfächer hier hinten sind für Kleingeld, Uhren und so weiter. In dieses Fach lege ich immer eine Zigarette, die ich direkt nach dem Besuch rauche. Das sind die sichtbaren Dinge.

Aber es gibt auch unsichtbare Dinge, die ich hier wegschließen muss, bevor ich weitergehe. Meine Schlaflosigkeit, meine Müdigkeit, meine Krankheiten wenn ich welche habe, und meine Beklemmungsgefühle schließe ich in diesem kleinen Spind ein, bevor ich Deniz besuche. Damit ich vor ihm ausgeruht wirke, selbst wenn ich die beiden Nächte zuvor nicht schlafen konnte. Dann hinterlasse ich meinen Fingerabdruck auf der Trennscheibe, die zwischen Deniz und mir steht und zwischen Deniz und der Freiheit, kehre nach Hause zurück und schlafe. Seit Monaten vergeht jeder meiner Montage auf diese Weise. Kannst du dich in meine Lage versetzen?

Unschuldsvermutung

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Ich möchte dir jemanden vorstellen. Ihr Name ist Unschuldsvermutung. Hör mal, was sie sagt:

Jede Person, die einer Straftat angeklagt ist, gilt bis zum gesetzlichen Beweis ihrer Schuld als unschuldig.“

Die Unschuldsvermutung wird in der türkischen Verfassung in den Artikeln 15 und 38, in der Europäischen Menschenrechtskonvention in Artikel 6 und im Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte der Vereinten Nationen im Artikel 14 behandelt. Die Unschuldsvermutung wird aus dem Prinzip der Rechtsstaatlichkeit abgeleitet und dient sowohl der Wahrung von Würde und Ansehen der Person als auch der Gewährleistung eines fairen Verfahrens.

Die Freiheit der Gedanken

In der 1982 vom Militärregime erlassenen, bis heute gültigen Verfassung der Türkei finden sich zwei Artikel zur Gedanken- und Meinungsfreiheit. Der erste ist Artikel 25 der Verfassung:

Jedermann genießt Meinungs- und Überzeugungsfreiheit. Niemand darf, aus welchem Grund und zu welchem Zweck auch immer, zur Äußerung seiner Meinungen und Überzeugungen gezwungen werden; er darf wegen seiner Meinungen und Überzeugungen nicht gerügt oder einem Schuldvorwurf ausgesetzt werden.“

Damit wird die Freiheit, seine Gedanken zum Ausdruck zu bringen, verbrieft. Der Artikel 26 regelt die Freiheit der Äußerung und Verbreitung der Meinung:

Jedermann hat das Recht, seine Meinungen und Überzeugungen in Wort, Schrift, Bild oder auf anderem Wege, allein oder gemeinschaftlich zu äußern und zu verbreiten. Diese Freiheit umfasst auch die Freiheit des Empfangs oder der Verbreitung von Nachrichten und Ideen ohne Eingriff öffentlicher Behörden.“

Isolation ist gegen das Wesen des Individuums

Recht, Rechtsstaatlichkeit, faires Verfahren, Justiz, Gerechtigkeit… Du kennst diese Worte doch auch, oder? Es sind Werte, die nicht nur Deniz heute braucht. Wir alle werden sie eines Tages brauchen.

Seit 200 Tagen sitzt Deniz in Untersuchungshaft. Er wird isoliert und ist durchgehend alleine. Isolation ist eine Form unmenschlicher Behandlung, die darauf angelegt ist, die körperliche und geistige Gesundheit eines Menschen langfristig zu ruinieren. Ein System, das entwickelt wurde, um den Menschen seiner eigenen Natur und der Außenwelt zu entfremden, bis er zerfällt. Dieses System wurde gegen das Wesen des Individuums entwickelt, es nährt sich von Beschränkungen und hinterlässt beim Menschen nichts anderes als Zerstörung.

Ich interessiere mich nicht für deine politische Einstellung, deine Herkunft, deine Fußballmannschaft oder dein Lieblingsessen. Mir geht es nur darum, dass du ein Mensch bist. Deniz ist, unabhängig davon, ob er mein Mann oder ein Journalist ist, zunächst einmal ein Mensch. Du und ich kommen zusammen auf dieser Grundlage: dass wir Menschen sind. Isolation verstößt gegen unser Menschsein. Das weißt du doch, oder?

Wir sind alle gleich

Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquellen    :

Oben  —    Cosmo – Wir wollen das Meer sehen: Solidaritätsveranstaltung für Deniz Yücel und alle anderen inhaftierten Journalisten gemeinsam mit der Initiative Free Deniz. Ilkay Yücel

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DL-Tagesticker 01.09.17

Erstellt von Redaktion am 1. September 2017

Direkt eingeflogen mit unseren  Hubschrappschrap

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Die französische Regierung hat ihre Arbeitsmarktreform vorgelegt

1.) Kommentar: Reform oder Tod

Präsident Emmanuel Macron hatte keinen besonders guten Sommer. Die Erhebung seiner Frau zur „Premier Dame“ schlug fehl und brachte ihm schlechte Presse, ebenso wie die Kosten für die Visagistin, die ihm vor TV-Auftritten das Make-up aufs Gesicht streicht. Seine Beliebtheitswerte waren zum Ferienende im Keller. Eigentlich sind das Petitessen. Sie zeigen aber, mit welcher Gereiztheit die Franzosen ihren jungen Präsidenten beobachten. Die Arbeitsmarktreform aber wird zeigen, ob er regierungsfähig ist, und sie wird über sein politisches Überleben entscheiden.

DW

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Unerwarteter Geldsegen

2.) Kölsche Amerikanerin vererbt dem Kölner Zoo
22 Millionen Dollar

Der Eintrag, den man im Archiv des Kölner Zoos finden kann, datiert vom 6. April 1954: Das aus Amerika angereiste Ehepaar Elizabeth und Arnulf Reichert hätten dem Zoo bei ihrem Besuch eine Weichschildkröte geschenkt, ist da zu lesen. Als Wert sind 50 Mark vermerkt. Nun, 63 Jahre später, kommt wieder ein Geschenk aus den USA. Doch diesmal ist es weitaus wertvoller: Elizabeth wird dem Zoo im Namen ihres bereits 1998 verstorbenen Mannes 22 Millionen Dollar vererben.

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Wie gehabt : Schröder auf Wahlkampftour für die SPD

Schröder verteidigt Rosneft-Posten

3.) Problem? Was für ein Problem?

Für das beschauliche Rotenburg an der Wümme in Nordostniedersachsen war es der Höhepunkt des Wahljahres: Gerhard Schröder sollte kommen. Und er kam. Von ganz hinten schritt er durch den Saal Richtung Podium, umringt von Fernsehkameras. Solche Situationen kann Schröder genießen, immer wieder. Richtig gemütlich sah er dabei aus, im dunkelblauen Hemd, zwei Sessel standen auf der Bühne – für ihn und für den lokalen Bundestagskandidaten Lars Klingbeil. Klingbeils politische Karriere begann als studentischer Helfer im Team Schröder, nun hilft Schröder Klingbeil, klar. Und nur Klingbeil stellte die Fragen an diesem Abend.

TAZ

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Wölfe treten auch meist im Rudel auf

Bundestagskandidaten

4.) Die drei Merkels

Wenn sich der Politiker Christoph Merkel am Infostand oder anderswo vorstellt, schauen die Leute oft irritiert. Dann sagt er: „Erstens ja und zweitens nein“. Die meisten wissen nicht, was er meint und so präzisiert Merkel: „Ja, Merkel wie die die Kanzlerin. Nein, nicht verwandt oder verschwägert.“ Das sei ein guter Eisbrecher, findet er. Manchmal macht er sich auch einen Spaß daraus, die Kanzlerin Angela Dorothea Kasner zu nennen, ihr Mädchenname. Damit gleich klar ist, dass sie nicht mit ihm verwandt ist.

Der Tagesspiegel

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Kommentar SPD gegen Wagenknecht

5.) Zahmer Partner gesucht

Kleine Quizfrage: Welche der beiden folgenden Äußerungen stammt von einer in der SPD hochgeachteten Genossin? Und welche von einer Politikerin, die Sozialdemokraten als Frau sehen, deren Äußerungen „manchmal von rechtspopulistischen Aussagen nicht zu unterscheiden“ seien, wie Generalsekretär Hubertus Heil am Mittwoch sagte? A: „Menschen, die unser Gastrecht missbrauchen, haben keinen Platz in unserer Gesellschaft.“ B: „Wer sein Gastrecht missbraucht, hat sein Gastrecht eben auch verwirkt.“

TAZ

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6.) „Merkel profitiert von der AfD
und die AfD profitiert von Merkel“

Der Philosoph Michael Hampe erklärt in der neuen Folge Wahl-Watcher, warum er sich nach einem Ende der Großen Koalition sehnt. Nachdem der Alternative für Deutschland (AfD) interne Streitigkeiten zwischen den Parteichefs und ihren Spitzenkandidaten zugesetzt hatten, nimmt ihr Wahlkampf nun Fahrt auf. Die Rechtspopulisten setzen auf ihre bewährte Strategie: Provokation. Der Philosoph Michael Hampe, der als Wahl-Watcher für die SZ den Bundestagswahlkampf kommentiert, findet die Anstandslosigkeit dieser Partei abstoßend. Sorgen bereitet ihm besonders, dass Große Koalition und AfD sich seiner Meinung gegenseitig stärken.

Sueddeutsche-Zeitung

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Ratgeber:

7.) Alles, was Sie über den „Fachkräftemangel“ wissen müssen

Das klingt nicht gut: Laut einer Studie des Basler Forschungsinstituts Prognos droht Deutschland ein gigantischer Fachkräftemangel – bis 2030 könnten demnach bis zu 3 Millionen der wertvollen Arbeitskräfte fehlen, bis 2040 sogar 3,3 Millionen! Doch was ist dieser Fachkräftemangel eigentlich, vor dem sich jeder fürchtet? In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie zu dem Thema wissen müssen:

Der Postillon

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquelle: DL / privat – Wikimedia Commons – cc-by-sa-3.0

 

 

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