DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

Archiv für August 25th, 2017

Bye-bye Rot-Rot

Erstellt von Redaktion am 25. August 2017

Linke und SPD streiten wieder

Datei:Sahra Wagenknecht-02.jpg

von Markus Wehner, Berlin

Sogar Sahra Wagenknecht wollte mitregieren. Doch nun hauen Linke und SPD wieder wie gewohnt aufeinander ein. Und der Osten hat längst eine andere Protestpartei.

Datei:Stefan Liebich.jpg

Stefan Liebich kommt mit einem Fahrzeug, das er als ideales Gefährt für seinen Wahlkampf ansieht. Es ist eine weiße Schwalbe. Das Kleinkraftrad war in der DDR höchst beliebt, es wurde unter dem Namen KR51 mehr als eine Million Mal produziert, bis 1986. Nun ist der legendäre Roller, der heute auch in der großstädtischen Szene der Hipster Kultstatus hat, wieder da. Und zwar als Elektromodell. Liebich hat seinen rechtzeitig im letzten Jahr bestellt, Wartenummer 156. Für den fast geräuschlosen Roller hat er stolze 6000 Euro gezahlt. Doch das ist ihm die Sache wert. „Mit der Schwalbe spreche ich die Ostalgiker an, die Ökos und die Hipster. In meinem Bezirk müsste ich damit die Mehrheit bekommen“, sagt der Kandidat der Linkspartei, dessen Berliner Wahlkreis in den bürgerlichen Bezirken Pankow und Weißensee und im Szeneviertel Prenzlauer Berg liegt. Der 44 Jahre alte schlaksige Mann mit dem jugendlichen Flair hat hier schon zweimal ein Direktmandat geholt, das erste Mal 2009 gegen den SPD-Kandidaten Wolfgang Thierse, einst DDR-Bürgerrechtler und später Bundestagspräsident. Die Chancen stehen auch diesmal nicht schlecht – Hauptgegner ist diesmal aber die CDU.

Liebich gehört seit jeher zu den Reformern in der Linkspartei, er ist ein Ostgewächs aus der früheren PDS. Fünfzehn Jahre lang hat er im Berliner Abgeordnetenhaus mitregiert. Er hält Auslandseinsätze der Bundeswehr nicht für Teufelszeug, sondern will von Fall zu Fall über sie entscheiden. Als Außenpolitiker kritisiert er Menschenrechtsverletzungen auch in Russland, Weißrussland oder in Venezuela. Und er war schon immer für ein Bündnis mit Sozialdemokraten und Grünen, auch zu Zeiten, als das im linken Flügel seiner Partei noch als verdammenswerte Rechtsabweichung galt. Den Wahlkampf hatte er sich gewünscht als Auseinandersetzung von Rot-Rot-Grün gegen das konservative Lager, also Union und FDP. Zwischendurch, als die SPD für kurze Zeit in den Umfragen einen Höhenflug erlebte, schien sein Wunsch greifbar nah zu sein. „Damals sagte ich im Wahlkampf, wer Rot-Rot-Grün will, der muss die Linke wählen. Denn nur wir schließen ein Zusammengehen mit der Union aus“, erzählt er. Heute aber sei Rot-Rot-Grün schon rechnerisch so unwahrscheinlich, dass es in seinem Wahlkampf in Berlin keine Rolle mehr spiele. Das mögliche Links-Bündnis kommt in Umfragen seit Wochen auf nicht mehr als rund 40 Prozent. Liebich hat deshalb seine Ansprache an die Wähler umgestellt. „Heute sage ich: Wollt ihr, dass auch noch dieser Wahlkreis an die CDU geht?“

Die Chancen für Rot-Rot-Grün waren besser als je zuvor

Dabei wären die Chancen für Rot-Rot-Grün diesmal besser gewesen als je zuvor. SPD und Grüne schließen ein solches Bündnis nicht aus. Vor allem aber: Der linke Parteiflügel der Linken, früher angeführt von Oskar Lafontaine und heute von dessen Ehefrau und Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht, stellte sich nicht mehr gegen eine Regierungsbeteiligung. Der große Streit darüber mit dem Reformerflügel, den der zweite Spitzenkandidat Dietmar Bartsch repräsentiert, blieb wider Erwarten aus. Als Kanzlerkandidat Martin Schulz den SPD-Wahlkampf mit dem Slogan der sozialen Gerechtigkeit startete, als er eine Revision der Agenda 2010 in Aussicht stellte, da bremste Wagenknecht ihre Leute, die gleich auf den ehemaligen Präsidenten des Europaparlaments als Vertreter des neoliberalen Mainstreams einschlagen wollten. Sie wolle Schulz abnehmen, dass er es ehrlich meine, sagte sie im April, nur brauche er dann andere Koalitionspartner als CDU/CSU oder FDP. Wenn die SPD wieder eine soziale Politik mache, dann wäre die Wahrscheinlichkeit eines solchen Bündnisses „hoch“. Wagenknecht stellte sich auch deshalb nicht gegen Schulz, weil „soziale Gerechtigkeit“ als beherrschendes Wahlkampfthema der Linkspartei wohl eher genutzt als geschadet hätte. Die Entwicklung der Umfragen legt das nahe: Tatsächlich kostete der Schulz-Effekt, das zeitweilige Zulegen der SPD in den Umfragen um zehn Prozentpunkte, die Linke nur einen Punkt. Als der Effekt verpuffte und die SPD auf ihren alten Wert abrutschte, legte die Linke nur einen Punkt zu. Linke und SPD teilen sich ihre Wähler offenbar nur noch in geringem Maße.

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Der rote Ralph

CSU Amigos in der Linken

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Grafikquellen    :

Wagenknecht : 

Quelle Eigenes Werk
Urheber Gorinin

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Liebich  :

Quelle http://archiv2007.sozialisten.de/service/download/fotos/liebich/index.htm
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Air Berlin

Erstellt von Redaktion am 25. August 2017

Der Sozialismus marschiert

File:Playa de Palma Mallorca 2008 13.JPG

Autor: U. Gellermann

Schlappe 150 Millionen Euro Kredit vergibt die Bundesregierung an die insolvente Flug-Gesellschaft Air Berlin. Und sozialisiert so die privaten Schulden der Gesellschaft. Der Tag der Rückzahlung? Wahrscheinlich dann, wenn die Steuergelder zur Rettung der Banken während der Finanzkrise 2008 zurückgezahlt werden. Begründung? Sicherung des Flugtourismus. Und der Arbeitsplätze. Und überhaupt. So fürsorglich handelt nur ein sozialistischer Staat. Zwar will in Berlin keiner das verpönte Wort in den Mund nehmen. Aber heimlich, wenn gerade keiner hinhört, rinnt aus dem grinsenden Mund des Finanzministers der Satz „Blanwirdschafd muss soi“. Denn mitten im Wahlkampf kann die CDU doch niemanden aus ihrem Klientel schnöde auf Mallorca sitzen lassen. Rund 400.000 Touristen pro Tag werden auf dem Flughafen Son San Juan abgefertigt. Die meisten sprechen Deutsch und die Mehrheit wird von Air Berlin transportiert.

Es war Joachim Hunold – ein Kind der Düsseldorfer Altstadt, der längsten Theke der Welt – der 1992 die ersten Air Berlin Flüge von Berlin-Tegel nach Palma de Mallorca startete. Schnelles Wachstum der Airline war nach der Wiedervereinigung garantiert. Die kleine Air Berlin geriet in die Great-is-Bigger-Ideologie des Post-Schröder-Blair Kapitalismus und wurde bigger was das Zeug hielt: Man kaufte die österreichische Fluggesellschaft Niki, dann die Deutsche British Airways und dann noch schnell die LTU International Airways. Natürlich alles auf Kredit. Mitten im Konkurrenz-Verschlingen wurde man dann selbst geschluckt. Im Januar 2012 übernahm Etihad Airways aus Abu Dhabi im Rahmen einer Kapitalerhöhung 29,2% der Aktienanteile der deutschen Fluggesellschaft. Etihad Airways wurde damit größter Einzelaktionär der Air Berlin.

Die Etihad Airways sitzt in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und wird von Scheich Ahmed Bin Saif Al Nahyan, einem Mitglied der herrschenden Familie von Abu Dhabi, geführt. In den VAE sitzen auch jede Menge Menschen in Gefängnissen, wenn sie so dumm waren, ihre Meinung frei zu äußern. Auch als Frau, als Arbeitsemigrant oder Ungläubiger kann man schneller ins Gefängnis kommen, als die Air Berlin Start und Landung buchstabieren kann. Natürlich sind die Vereinigten Arabischen Emirate Teil der von Saudi-Arabien geführten internationalen Militärallianz, die im überfallenen Jemen haust, als gäbe es kein Völkerrecht. Zu glauben, dass die Neo-Sozialisten im Berliner Kanzleramt den Air-Berlin-Deal mit den VAE damals nicht abgenickt hätten, ist so naiv wie die Merkel immer tut.

Total devot formuliert das Auswärtige Amt „Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) präsentieren sich als engagierter regionaler Akteur, der den engen Schulterschluss mit starken islamischen und arabischen, westlichen und asiatischen Partnern sucht.“ Der „regionale Akteur“ bekam dann auch brav deutschen Besuch: Die Bundeskanzlerin beehrte die Emirate im Mai 2017 und führte Gespräche mit dem Kronprinzen von Abu Dhabi, Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan. Der Kronprinz war schon im Mai 2016 zu Gesprächen mit der Bundeskanzlerin in Berlin. „Diese Vielzahl hochrangiger Besuche ist Ausdruck der engen Zusammenarbeit beider Länder“ dichtet das AA auf seiner Website. Die ehemaligen Piraten-Kapitäne von der südliche Küste des Persischen Golfs mutierten schnell, mit Hilfe von ausreichend Öl und weitreichendem US-Einfluss, zu einem echten Königshaus. Warum nicht, wird Rolf Seelmann-Eggebert der Adels-Experte von der ARD sagen, hat er doch schon erlauchte Werbe-Sendungen über das Piratengeschlecht der Grimaldis gefertigt, das heute als Fürstenhaus Monegassi geht. Da wird sich die ARD bei den Al Nahyans doch nicht lumpem lassen.

So wird demnächst der exotische Berliner Neosozialismus auch die Anteile eines Königshauses retten, das dann mit der Übernahme der Air Berlin durch die Lufthansa Mit-Eigner der Fluglinie würde. Sicher dürfte sich die deutsche Vorzeige-Airline dann bald „Königliche Fluggesellschaft“ nennen, wie die einst niederländische KLM (Koninklijke Luchtvaart Maatschappij), ein unschätzbarer Marketingvorteil.

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Grafikquelle    :    Platja de Palma, Playa de palma,Beach, Mallorca, Spain, June 2008

Source Own work
Author ILA-boy
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Preis für – Banalitäten

Erstellt von Redaktion am 25. August 2017

Ein Preis, der nicht nobel ist

Autorin Ulrike Herrmann

In Lindau am Bodensee tagen die 18 Preisträger. Es gibt Ärger um den Namen der Auszeichnung. Mario Draghi eröffnet das Treffen.

Eine wunderbare Chance scheint sich für 350 Wirtschaftsstudentinnen und -studenten aus 66 Ländern aufzutun: In Lindau am Bodensee dürfen sie in der nächsten Woche 18 Wirtschafts-­Nobelpreisträger treffen. Vier Tage lang begegnen sie den Star-Ökonomen, bei Vorträgen, Seminaren, Abendessen und Boots­touren.

Das Ereignis ist so wichtig, dass EZB-Chef Mario Draghi eigens anreist, um am Dienstag die Eröffnungsrede zu halten. Am Mittwochabend folgt dann Kanzleramtschef Peter Altmaier als Gastredner.

Der Nobelpreis hat einen Nimbus, dem sich niemand entziehen kann. Denn in den Naturwissenschaften werden die besten Physiker, Mediziner und Chemiker ausgezeichnet. Aber gilt das auch für die Wirtschaftswissenschaft? Die Zweifel daran sind so alt wie der Ökonomie-Nobelpreis.

Die echten Nobelpreise werden seit 1901 verliehen, doch den „Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften“ gibt es erst seit 1968 – und er wird von der schwedischen Reichsbank gestiftet. Mit Alfred Nobel hat dieser Preis nichts zu tun, wie die Nachfahren immer wieder betonen.

Ein politisches Kampfinstrument

Nobel hätte „niemals“ zugestimmt, dass in seinem Namen ein Wirtschaftspreis vergeben wird: „Alfred Nobel hatte ein sehr negatives Bild von der ökonomischen Theorie“, und obwohl er ein überaus erfolgreicher Industrieller war, „sah er sich selbst nicht als Geschäftsmann, sondern als Wissenschaftler und Erfinder“, so seine Nachfahren.

Die Familie fordert daher, dass die Auszeichnung für die Ökonomen nicht mehr „Nobel“ im Namen führt – sondern schlicht „Preis der schwedischen Reichsbank“ heißt. Doch dieser Wunsch wird hartnäckig ignoriert. Stattdessen hat die Reichsbank alles unternommen, damit ihre Auszeichnung möglichst genauso aussieht wie die echten Nobelpreise: Sie wird gleich dotiert, zeitgleich verkündet und ebenfalls vom schwedischen König überreicht.

Die Absicht dieser Inszenierung ist offensichtlich: Die Ökonomie soll zu einer Art Physik-Variante geadelt werden, in der ebenfalls quasi Naturgesetze gelten. Es soll der Eindruck entstehen, dass die Volkswirte Wahrheiten verkünden, die fern aller Politik und Ideologie sind.

Doch so unpolitisch der Wirtschaftsnobelpreis wirken sollte – er war von Anfang an ein politisches Kampfinstrument. Wie die beiden Wirtschaftshistoriker Avner Offer und Gabriel Söderberg kürzlich in ihrem Buch „The Nobel Factor“ nachgezeichnet haben, stiftete die Schwedische Reichsbank ihren Preis, um eine bestimmte Wirtschafts­theorie durchzusetzen: die marktradikale Neoklassik.

Ein genialer PR-Coup

Denn die Reichsbank hatte sich in einen Kampf mit der schwedischen Regierung verstrickt, wie die beiden Wirtschaftshistoriker erklären: „Nach 1945 war es für die regierenden Sozialdemokraten oberste Priorität, für Wohnungen und Vollbeschäftigung zu sorgen. Die Reichsbank lehnte diese Maßnahmen ab, weil sie fürchtete, dass die Inflation steigen könnte … und suchte nach Wegen, um sich doch noch durchzusetzen.“

Im Kampf gegen die Sozialdemokratie erwies sich der Wirtschaftsnobelpreis als genialer PR-Coup, denn er kehrte die Hierarchie um: Politiker wurden nun zu Befehlsempfängern der Ökonomen, denn diese hatten ja angeblich Einblick in objektive Naturgesetze.

Zudem erschien jede Art der Sozial- und Wirtschaftspolitik als überflüssig oder gar störend. Denn der Markt wurde verabsolutiert: Er galt nicht nur als effizient, sondern auch als gerecht. Die Kern­annahme der Neoklassik ist, dass jeder bekommt, was er verdient. Das Thema Macht verschwindet. Wenn wenige reich sind und beim Rest der Lohn stagniert – dann ist dies kein Verteilungsproblem mehr, sondern ein quasi natürliches Gleichgewicht.

Immerhin: Es gab auch Kritiker dieser Effizienztheorie, die den Nobelpreis erhalten haben. Dazu gehören George Akerlof oder Joseph Stiglitz. Sie zeigten, dass der Markt oft versagt, weil Informationen asymmetrisch verteilt sind.

Eine Tauschwirtschaft wie im Mittelalter

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„Wir neigen dazu,
Menschen als rational zu betrachten“

Steve Keen hat als einer von wenigen Ökonomen die letzte Wirtschaftskrise kommen sehen. Er weiß auch, wie man die nächste verhindern könnte

taz.am wochenende: Herr Keen, warum hat kein einziger Nobelpreisträger die Finanzkrise vorhergesehen?

Steve Keen: Weil keiner sich mit den Instabilitäten befasst hat, die eine kapitalistische Geldwirtschaft kennzeichnen. Kredite und Spekulation spielten keine wichtige Rolle oder wurden gänzlich ignoriert.

Selbst Eugene Fama bekam 2013 noch einen Nobelpreis, obwohl die Finanzkrise seine Theorie der „effizienten Finanzmärkte“ widerlegt hatte.

Der Wirtschaftsnobelpreis ähnelt dem Nobelpreis für Literatur: Es geht nicht um die Wirklichkeit. Die Auszeichnung wird vergeben, um die gescheiterte neoklassische Theorie am Leben zu erhalten.

Aber auch Kritiker wurden ausgezeichnet: Als Joseph Stiglitz und Paul Krugman den Preis erhielten, wurden Vorwürfe laut, das Nobelkomitee würde nach „links“ rücken.

Es geht nicht um links gegen rechts, sondern um richtig versus falsch. Stiglitz und Krugman sind zwar Kritiker des Mainstreams – benutzen aber dieselben unbrauchbaren Methoden. Auch sie glauben, dass es ein Gleichgewicht geben könnte, und behandeln die Geldwirtschaft, als wäre sie ein Tauschhandel. Geld und Banken spielen keine dominante Rolle.

Warum hält sich der Mainstream so hartnäckig?

Wir neigen dazu, Menschen als rational zu betrachten. Sie sind es aber nicht, sondern teilen Glaubenssätze. Ein berühmter Spruch sagt: „Die Wissenschaft kommt nur durch Begräbnisse voran.“ Momentan wollen die meisten Ökonomen immer noch beweisen, dass der Kapitalismus sein Optimum erreicht, wenn der Staat nicht eingreift.

 

Quelle   :   TAZ >>>>> weiterlesen

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 Lothar Höfler Attac Lindau – Aktivist über Wirtschafts-Elite

Der Aufstand der Provinz-Pumperl

In diesen Tagen tagen die Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften. Lothar Höfler kritisiert das Treffen, doch sein Protest stößt auf wenig Resonanz.

taz: Herr Höfler, Sie organisieren eine Demo und eine Podiumsdiskussion gegen die Nobelpreisträger. Warum?

Lothar Höfler: Das Thema Wirtschaft interessiert mich, seitdem ich das Buch „Die Grenzen des Wachstums“ gelesen habe. Das war für mich ein Aha-Erlebnis. Ende der 90er Jahre wurde dann das Bodenseewasser als „Cross border leasing“ an US-Finanzinvestoren weitergereicht. 2004 sollte dann das Kreiskrankenhaus privatisiert werden. Wir gründeten eine Attac-Gruppe, um das Thema Privatisierung in einem größeren Kontext zu sehen. Leider ohne Erfolg.

Und was haben die Nobelpreisträger damit zu tun?

Alle drei Jahre kommen die ökonomische Elite, die Politik und die weltweiten Medien nach Lindau. Es wäre doch eine Sünde, diese Chance nicht für den Protest zu nutzen. Wenn der Ball schon auf dem Elfmeter-Punkt liegt, dann muss man doch schießen! Aber die Bundesebene von Attac war leider nicht zu begeistern.

Wieso?

Quelle   :     TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquellen    :

Oben   — Nobelpreis      :     Chicken Feed  for Lobbyisten der Mächtigen ( Hühnerfutter für )….

Die Medaille des an Henry Dunant verliehenen Nobelpreises (Bildmitte)

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DL-Tagesticker 25.08.17

Erstellt von Redaktion am 25. August 2017

Direkt eingeflogen mit unseren  Hubschrappschrap

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Ja, der Chulz – „Ich werde dafür sorgen das Hartz IV abgeschafft und die Gesetzesmacher aus der SPD unter meiner Führung auf Parteitagen, kein Rederecht mehr erhalten“ – es ist so einfach ! Hexen und Hexer wurden früher sogar verbrannt! Politischen Abzockern dagegen Denkmale gebaut!

SPD-Wahlkampf

1.) Schulz will umstrittene Pkw-Maut wieder abschaffen

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will im Fall eines Wahlsiegs die umstrittene Pkw-Maut abschaffen. „Eigentlich will – außer der CSU – niemand diese Maut“, sagte der SPD-Vorsitzende der Zeitschrift „Motorwelt“ des Autofahrerclubs ADAC. Voraussetzung für die Einführung sei unter anderem gewesen, dass die Maut sich rechne. „Bei den Einnahmen sehe ich das nicht“, sagte Schulz und fügte hinzu: „Wenn aber Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis stehen, muss sie abgeschafft werden. Genau das werde ich als Bundeskanzler tun.“ Die CSU wies den Vorstoß zurück, von der Opposition kam teils Kritik.

RP-Online

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Die Verwaltung  zeigt das wahre Gesicht des „CDU“ Rechtsstaat – „Merkel First“

„Linksunten.indymedia“

2.) Innenministerium verbietet linksextreme Plattform

Es ist ein schwerer Schlag gegen die linksextreme Szene in Deutschland: Das Bundesinnenministerium hat nach SPIEGEL-Informationen die Internetseite „linksunten.indymedia.org“ am Freitagmorgen verboten. Die entsprechende Verfügung wurde den in Freiburg lebenden Betreibern der Plattform zugestellt. Die Seite laufe „nach Zweck und Tätigkeit den Strafgesetzen zuwider“ und richte sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung, heißt es in der Bekanntmachung des Ministeriums. Die Kennzeichen des Vereins wurden ebenfalls verboten. Jedoch waren die „Indymedia“-Seite und auch deren Twitterkanal zunächst weiterhin zu erreichen.

Spiegel-Online

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Erinnetrn wir uns: Marcus Wöhrl Sachsens coolster Hotelboss in Plauen. Sohn von Ex-Miss-Bundestag Dagmar Wöhrl (61, CSU) und Hans Rudolf Wöhrl (67, 40 Modehäuser).
Beste Lobby – Verbindungen ?

Poker um Flugzeuge

3.) Auch Condor und Wöhrl buhlen um Air Berlin

Gespräche über Air Berlin soll es nun auch mit dem Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl geben. Man sei für den kommenden Mittwoch zu „Sondierungsgesprächen“ bei Air Berlin eingeladen, teilte Wöhrls Intro-Verwaltungsgesellschaft mit. Wöhrl hatte mitgeteilt, die Fluggesellschaft als Ganzes kaufen zu wollen. Er warf der Fluggesellschaft in den vergangenen Tagen vor, die Lufthansa zu bevorzugen. Nach der Gläubigerversammlung sprach Wöhrl von einer Trendwende und kündigte ein qualifiziertes Angebot an.

Saarbrücker-Zeitung

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Wichtigtuer einer Regierung verursachen hohe Auslagen für ein Treffen von 20 Mafiosi

Krawalle in Hamburg 20 – Kosten:

4.) 20,8 Millionen Euro für Bundespolizei

5500 Bundespolizisten und 2541 Einsatzkräfte des Bundeskriminalamtes waren nach Angaben des Bundesregierung im Einsatz. Die Bundespolizei hatte von Behörden aus dem Ausland, unter anderem aus China, Informationen zu 175 Personen bekommen. „Hamburg war ein Gipfel der Polizeigewalt. Die richtete sich längst nicht nur gegen vereinzelte Krawallbrüder, sondern in brutaler und unverhältnismäßiger Form gegen friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten“, sagte die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke dem RND. Trotzdem drücke sich die Bundesregierung vor jeder kritischen Stellungnahme, sagte sie weiter.

Hannoversche-Allgemeine

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Aber eben kein Deutsches Weichei ohne Lebenserfahrung in ihrer Umgebung

Türkei

5.) Eine eiserne Lady könnte Erdogan herausfordern

Ausgerechnet in Samsun soll nun eine neue Partei gegründet werden, die vielleicht die türkische Politik umkrempeln wird. Meral Aksener hat sich die große trübe Hafenstadt ausgesucht. Denn die „eiserne Lady“ der türkischen Nationalisten will mit dem schon länger erwarteten Start einer neuen Partei auch ein Zeichen setzen. Im Hafen von Samsun landete 1919 ein Armee-Inspektor. Doch statt die Überreste der Osmanischen Armee für den Sultan einzusammeln, begann Mustafa Kemal, der türkische Republikgründer, von Samsun aus seinen Unabhängigkeitskrieg. Noch heute steht eine Replika der „SS Bandirma“, des schon seinerzeit betagten Fracht- und Fährschiffs, mit dem Kemal Atatürk angekommen war, an einem Hafenkai.

Der Tagesspiegel

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NRW

6.) Schwarz-Gelb knirscht

Es wird wohl knapp werden, sehr knapp. Da sind sich die Meinungsforscher einig, wenn sie vor dem Hintergrund der Umfragen dieses Monats auf die Bundestagswahl in gut vier Wochen blicken. Demnach werden wohl sieben Parteien den neuen Bundestag bilden, so viele wie seit 1953 nicht mehr. Und doch könnte es knapp reichen für eine Regierung in altbekannter Farbkonstellation, wie sie die Bundesrepublik so lange prägte wie keine andere: schwarz-gelb.

Sueddeutsche-Zeitung

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Die Wahrheit

7.) Viagra für die Seele

Lange bevor es die trendbehaftete „Bro Culture“ aus Amerika nach Deutschland geschafft hat, gab es in unserem Land bereits seit vielen hundert Jahren eine ausgeprägte Bruh-Kultur. Alle zwölf von ihrem Studienfach begeisterten Germanisten werden jetzt lachen, denn „bruh“ ist Althochdeutsch für „Brauch“, und das Brauchtum ist ebenso lebendig in Deutschland wie der Sinn für Humor.

TAZ

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquelle: DL / privat – Wikimedia Commons – cc-by-sa-3.0

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