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Archiv für Mai 12th, 2017

Pott vor der Landtagswahl

Erstellt von Redaktion am 12. Mai 2017

NRW-Problemviertel Bruckhausen: „Die Politik in Duisburg erinnert mich an die Mafia“

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FOCUS-Online-Redakteur (Duisburg-Bruckhausen)
Umweltverschmutzung, steigende Arbeitslosigkeit, hoher Ausländeranteil: Duisburg-Bruckhausen galt lange Zeit als klassisches Problemviertel im Ruhrpott. Vor fünf Jahren lief bereits ein Projekt, das mit diesem Image aufräumen sollte. Was ist daraus geworden?

„Schimanski, der hier einige seiner ‚Tatorte‘ gedreht hat, würde einige Orte hier nicht wiedererkennen“, sagt Brigitte K., die auf einer Parkbank direkt vor dem Stahlwerk Thyssenkrupp sitzt. „Zum einen, weil Bruckhausen inzwischen grüner geworden ist und der Dreck aus den Stahlwerken weniger. Zum anderen, weil es hier heute eine Kriminalität gibt, die wir hier noch nie hatten.“

Im Gegensatz zu vielen anderen früheren Bergbaustädten war es Duisburg zwar schon früh gelungen, dem Zentrum neues Leben einzuhauchen. Trotz eines drastischen Rückgangs der Bevölkerung von einstmals 620.000 auf rund 490.000 hatte die Stadt die City geschickt saniert. Auch dem Hafen, der als größter Binnenhafen der Welt gilt, wurde neues Leben eingehaucht.

Duisburg, Bruckhausen, 2012-06 CN-01.jpg
Doch in wenigen anderen Zechensiedlungen waren die Auswirkungen des Niedergangs im deutschen Kohlebergbau deutlicher zu sehen als in Duisburg-Bruckhausen. Der Ortsteil im Nordwesten glich 2012 einer Geisterstadt, als FOCUS Online Bruckhausen kurz vor der letzten Landtagswahl besuchte. Stadtrat und eine Entwicklungsgesellschaft hatten damals einen Plan auf den Weg gebracht, der das ändern sollte.

Dort, wo damals noch 120 zu einem beträchtlichen Teil leerstehende Häuser standen, sollte ein „Grüngürtel“ entstehen. Ein „Puffer“ zwischen Fabrik und Wohnviertel. Ein Park, der den Wegzug der Menschen aus Bruckhausen bremsen und den Stadtteil wieder schöner machen sollte. Doch was hat der mehrere hundert Meter lange „Grüngürtel“, der mehr als 70 Millionen Euro kostete und vor einem Jahr eingeweiht wurde, in Bruckhausen geändert?

„Was nützt einem das Grünzeug, wenn man es nicht genießen kann?“

„Na klar is dat heut schöner als früher“, sagt Brigitte K. Die Parkbank, auf der sie mit ihrer Schwester sitzt, steht mit dem Rücken zum Erdwall des Grüngürtels. „Doch was nützt das ganze Grünzeug, wenn man es nicht mal richtig genießen kann“, schimpft die 57-Jährige. Denn für die rund 1000 Bruckhausener, die wegen des Grüngürtels umgesiedelt werden mussten, seien viele Ausländer gekommen, die inzwischen „zu einem großen Problem geworden sind“, sagt die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. „Und dieses Problem hat die Politik aus den Augen verloren“, sagt die Hartz-IV-Empfängerin. Sie arbeitet nebenbei als Putzfrau, „um über die Runden zu kommen“.

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Quelle : Focus >>>>> weiterlesen

Grafikquellen  :

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kriselnde Tageszeitungen

Erstellt von Redaktion am 12. Mai 2017

Journalismus als Sache der Öffentlichkeit

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Autor Rudolf Walther

Genug gespart und boulevardisiert: Mit dem digitalen Magazin „Republik“ will ein Team um den renommierten Schweizer Journalisten Constantin Seibt den Journalismus retten. Beim Crowdfunding sammelt es dafür in kurzer Zeit hohe Summen

Dass die Printmedien, insbesondere Tageszeitungen, schon seit Jahren kriseln, ist keine Neuigkeit. Und wie die großen Medienhäuser den Qualitätsjournalismus trotz Anzeigenrückgang retten wollen, ist bekannt: sparen, Stellen streichen, Umfang und Honorare kürzen, Inhalte boulevardisieren, Kooperation mit andern Blättern, das heißt Uniformisierung. Der Werkzeugkasten, mit dem der Qualitätsjournalismus „gerettet“, das heißt langsam, aber sicher zu Tode gespart wird, sieht in ganz Europa gleich aus.

Besonders rigoros angewendet wurden die Instrumente aus dem Werkzeugkasten der Verlegerkapitalisten in der Schweiz, in der wenige Konzerne den Markt der Printmedien beherrschen – Tamedia, Ringier, NZZ – und eine sehr große Zahl von Lokalblättern mehr schlecht als recht überleben. Das lückenhafte Schweizer Arbeitsrecht und die schwachen Gewerkschaften sorgten dafür, dass eine Sparrunde auf die nächste Stellenabbaurunde folgte. Und die Spirale dreht sich weiter.

Diese Dynamik bekamen festangestellte und freie Schweizer Journalisten zu spüren. Ehemalige Qualitätsblätter wie die Zürcher Weltwoche, die Basler Zeitung, die Berner Zeitung, das St. Galler Tagblatt und besonders der Tages-Anzeiger von der Tamedia-Gruppe verloren mit der Ausdünnung der Redaktionen und der Kürzungen der Ressortetats ständig an Qualität.

Erschwerend kam in der Schweiz hinzu, dass einzelne Blätter wie die Weltwoche und die Basler Zeitung zu Spielzeugen für Milliardäre wie Tito Tettamanti und Christoph Blocher wurden. Und ein Verkauf der Tamedia-Gruppe scheiterte in letzter Minute am Widerstand der Verlegerfamilie. Die Milliardäre wollen nicht nur Kasse machen, sondern obendrein politischen Einfluss gewinnen, ist doch Blocher auch der heimliche Chef der nationalistischen Schweizerischen Volkspartei.

Die renommierten Journalisten Constantin Seibt, damals beim Tages-Anzeiger, und Chris­tof Moser, einst bei der Schweiz am Sonntag, litten unter dem Spardruck und dem Qualitätsverlust ihrer Zeitungen ebenso wie unter reißerischen Titeln und seichten Themen. Auch die Zunahme der Online-Kurzfütterung des Publikums mit Empörungsgeschichten störten sie.

Die beiden kündigten ihre festen Stellen und planten minutiös ihr Projekt R. Das R steht dabei für Republik – das Onlinemagazin für die öffentliche Debatte über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, das sie gemeinsam mit einigen Kollegen gründen möchten. Ihre Grundüberlegung: Journalismus muss nicht nur intellektuell, sondern auch finanziell auf eine demokratische Basis gestellt werden. Aufgeklärte Bürger müssen „ihre“ Informationen haben wollen und sich im Gegenzug finanziell für ein Magazin engagieren, das Themen und Probleme aufgreift, die alle betreffen – von der Bankenkrise über die Energiewende bis zur Zukunft des Sozialstaats.

Demokratie ist, was alle angeht, und das braucht einen aufklärerisch-kritischen Journalismus unabhängig von Verleger- und Investorenwillkür, kurzlebigen Moden und Lifestyle-Nickeligkeiten. Aus Journalismus als biederem Geschäftsmodell wird Journalismus als res publica, als Sache der Öffentlichkeit.

Quelle : TAZ  >>>>>  weiterlesen

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Grafikquelle :

Description
Deutsch: taz–Die-Tageszeitung-Shop-Rudi-Berlin-Dutschke-Strasse-25
Date
Source Own work
Author Molgreen
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Lob für den Hampelmann

Erstellt von Redaktion am 12. Mai 2017

Lob für den Hampelmann

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Autor Serge Halimi

Wenn ein erratischer Staatschef die mächtigste Armee der Welt befehligt und keine Lust hat, sich über Dinge beraten zu lassen, von denen er keine Ahnung hat, sind zusätzliche Sicherheitshürden angebracht. Doch als Donald Trump seinen Generälen befahl, Syrien zu bombardieren und Marine­manöver in Asien durchzuführen, erntete er Applaus von republi­kanischen wie demokratischen Abgeordneten und wurde in nahezu allen Medien, auch europäischen, gefeiert. In der Tageszeitung Libération hieß es sogar, „die Luftschläge auf Syrien“ hätten „etwas Befreiendes“ gehabt.

59 Raketen auf einen Luftwaffenstützpunkt im Nahen Osten haben aus einem Präsidenten, der mit Dilettantismus, Unbeliebtheit und Vetternwirtschaft gleichgesetzt wurde, einen Mann gemacht, der, entschieden und sensibel, seine Menschlichkeit beim Anblick „süßer Babys, die bei einem barbarischen Angriff grausam ermordet wurden“, nicht zurückhalten kann. Solche Lobes­hymnen sind bei der angespannten Weltlage beunruhigend, zumal Trump sich so gern loben lässt.

Im Januar 1961 warnte der republikanische Präsident Eisenhower in seiner Abschiedsrede vor dem „militärisch-industriellen Komplex“, dessen „wirtschaftlicher, politischer, sogar spiritueller Einfluss in jeder Stadt, jedem Bundesstaat, jeder Verwaltung zu spüren ist“. Den Kehrtwendungen des jetzigen US-Präsidenten nach zu schließen, war dieser Komplex in den letzten Wochen nicht untätig. Am 15. Januar erklärte Trump, „die Nato ist überflüssig“ – am 13. April sagte er, „die Nato ist nicht mehr überflüssig“. Vor ein paar Monaten wollte er Russland zu einem Bündnispartner machen – am 12. April fand er, die Beziehungen zwischen Washington und Moskau seien „auf einem historischen Tiefpunkt“.

Quelle : Le Monde diplomatique >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle :  This work has been released into the public domain by its author, Matthew Gates. This applies worldwide.

Description Ampelmännchen” – Used in some German traffic lights.
Date (original design)
Source http://www.m-software.de/offene-clipart-bibliothek/bookmarks.php/Linda%20Kim
Author German Democratic Republic / Karl Peglau (original design); Matthew Gates (SVG version)
Permission
(Reusing this file)
Public Domain. Matthew Gates released the SVG version under PD and simple graphics don’t meet the threshold of originality under German law anyway. See Schöpfungshöhe (German Wikipedia) for further details.

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DL-Tagesticker 12.05.17

Erstellt von Redaktion am 12. Mai 2017

Direkt eingeflogen mit unserem Hubschrappschrap

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Sich als Emigrantin in NRW wählen zu lassen – lassen wir uns überraschen

1.) Sahra Wagenknecht auf Kampflinie

Wagenknecht hält keine neue Rede, spricht über Waffenexporte, kritisiert Rüstungsausgaben, die Nato, die Beziehungen zu Saudi-Arabien, zur Türkei. Aber der Schwerpunkt ist: Angriff auf die SPD. Befristete Arbeitsverträge, schlechte Löhne, das Recht auf Wohnen – all das könnte die SPD angehen, mache es aber nicht. „Die Politik hat den Lohndrückern den roten Teppich ausgerollt“, ruft Wagenknecht, und landet, klar, bei der Agenda 2010. Dann ein Satz, der vor der Bundestagswahl die Neuauflage einer alten Kampfansage ist, eine Drohung, die deutlich macht, dass die Linke kein Koalitionspartner sein muss: „Wir sind gegründet worden gegen diese Agenda 2010.“

Der Tagesspiegel

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Deutsche Laien Wehr : Zuerst war es Pech – paart sich jetzt mit Dummheit

2.) Truppenübungsplatz in Niedersachsen
Gewehre aus Panzer gestohlen

Unbekannte haben aus einem Panzer der Bundeswehr Gewehre gestohlen. Das erklärte das Verteidigungsministerium auf Anfrage. Demnach wurden Mitte Februar auf dem Truppenübungsplatz Munster in Niedersachsen ein „Fuchs“-Panzer aufgebrochen und zwei G36-Sturmgewehre, eine P8-Pistole, eine Signalpistole, zwei Funkgeräte, zwei Magazine ohne Munition und ein Doppelfernrohr gestohlen.

Der Spiegel

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Der Mann mit erhobenen Zeigefinger,
hätte er auch was besseres mit anfangen können
Einfach ohne Ideen – der neue Martin Luther

3.) Nur die Hälfte der Deutschen für definierte Leitkultur

Wir fordern : Neue Leitkultur für Politiker

«Wir sind nicht Burka» – fast dreiviertel der Deutschen stimmen dieser Aussage aus dem umstrittenen Thesenkatalog von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) zur Leitkultur zu. Nur die Hälfte ist aber nach der repräsentativen Umfrage des Instituts YouGov der Ansicht, dass es überhaupt eine definierte deutsche Leitkultur geben sollte.

Augsburger – Allgemeine

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Ein gekaufter Dr. – Ein Guttenberg – Lehrling

4.) „Oh, ein Maybach“

Lindner ist die One-Man-Show der FDP. Der Bundeschef will seine Partei wieder zurück in den Bundestag führen. Vielleicht sogar zurück an die Macht.

Der Spiegel

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Streit über Pädophilie-Bericht

5.) Volker Beck gegen Spiegel online

Nun muss der Bundesgerichtshof (BGH) entscheiden. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck will verhindern, dass Spiegel Online einen alten Text, in dem Beck die Entkrimininalisierung von einvernehmlichem Sex mit Kindern forderte, unverändert auf die Spiegel Online-Homepage stellt. Das verstoße gegen Becks „Urheberpersönlichkeitrecht“.

TAZ

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Vorsicht Junker, das ist einer aus Merkels Wohnzimmer, wie die Schavan.
Es werden immer wieder Mafia Gerüchte aus Stuttgart plaziert.

6.) Oettinger muss weiter warten

Für den deutschen EU-Kommissar Günther Oettinger war es ein Karriereknick, als Kanzlerin Angela Merkel ihn einst aus der Stuttgarter Staatskanzlei nach Brüssel weglobte. Dort war er ab 2010 zunächst für Energiepolitik und später für Digitalwirtschaft zuständig, bevor ihn Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Anfang 2017 zum Haushaltskommissar berief.

FR

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Die Wahrheit

7.Winnetou war kein Nazi

Ministerin Ursula von der Leyen durchkämmt auf der Suche nach dem Übel des Rechtsradikal is- mus die Kasernen der Bundeswehr. „Ich habe in jeder Ritze nachgesehen, Frau Obersturmbannführer. Hier sind ganz sicher keine Nazis“, rapportiert Zwei-Sterne-General Günther Schrapphorst und führt seine Handprothese zackig an den Mützenschirm. Verteidigungsministerin von der Leyen blinzelt ihn durchdringend an, doch der alte Kämpe widersteht dem kruppstählernen Blick seiner Ministerin.

TAZ

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquelle: DL / privat – Wikimedia Commons – cc-by-sa-3.0

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