DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

Archiv für September 29th, 2016

Tafeln droht die Überlastung

Erstellt von Redaktion am 29. September 2016

Die Zahl der Bedürftigen wächst derzeit schneller
als die Lebensmittelspenden. Der Tafelchef
fordert deshalb größere Anstrengungen
von der Bundesregierung

Datei:Matthias Gruenewald-Coburger Tafel-Abendmahl.jpg

Die Tafeln fangen einen Teil jener auf, die durch das weitmaschiger werdende soziale Netz fallen. Oder wie es das Kritische Aktionsbündnis »Armgespeist« ausdrückt: »Tafeln sind ein Symptom dafür, dass die sozialstaatlichen Leistungen den Bürgerinnen und Bürgern kein soziokulturelles Existenzminimum mehr sichern.« Deutlichstes Indiz dafür ist der wachsende Andrang von Menschen, die auf die Lebensmittelspenden angewiesen sind. Derzeit wächst die Zahl der Tafelnutzer schneller als die Menge der gespendeten Lebensmittel. »Trotz angestiegener Spendenmenge bekommt jeder Einzelne im Durchschnitt etwas weniger Lebensmittel«, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Deutsche Tafel, Jochen Brühl, am Dienstag in Berlin und stellte klar: Tafeln könnten keine Vollversorgung garantieren, »sondern nur Armutslinderung«.

Fast 1,8 Millionen Menschen besuchen regelmäßig einen der bundesweit 2100 Tafelläden und Ausgabestellen. Im Vergleich zu 2014 sei die Zahl der Tafelkunden um 18 Prozent gestiegen, so Brühl. Wie stark die Zahl der Bedürftigen zugenommen hat, zeigt auch der Langzeitvergleich: Im Jahre 2005 zählten die Tafeln noch 500 000 regelmäßige Besucher. Die in jenem Jahr lancierten Hartz-IV-Reformen haben zu einem Run auf die Tafeln geführt.

Die Menschen, die die Ausgabestellen aufsuchen, sind vor allem eines: arm. Hartz-IV-Bezieher, Niedriglöhner, Migranten, Rentner, kinderreiche Familien und neuerdings auch Geflüchtete. Rund 280 000 Flüchtlinge werden derzeit von den Tafeln mitversorgt.

Nicht immer lief das in der Vergangenheit problemlos. Wegen kultureller Unterschiede und Sprachproblemen habe es manchmal Anlaufschwierigkeiten gegeben, so Brühl. Syrische Männer etwa hätten Probleme damit gehabt, Hilfe von Frauen anzunehmen. Zudem seien bestimmte Lebensmittel für einige Gruppen ungeeignet. So verbieten die islamischen Speisevorschriften den Konsum von Schweinefleisch.

Auch hätten viele Tafeln ihren neuen Kunden deutlich machen müssen, dass Tafeln keine staatlichen Einrichtungen seien und sie deshalb auch keinen Anspruch auf Lebensmittel hätten. Tatsächlich finanzieren sich die Tafeln von »privaten und privatwirtschaftlichen Spenden«, wie es beim Bundesverband heißt. Das Prinzip dahinter ist einfach: Die größtenteils ehrenamtlichen Helfer holen Lebensmittel, die in den Supermärkten oder Restaurants nicht mehr verkauft werden können, mit ebenfalls gespendeten Fahrzeugen ab und bringen diese zu den Ausgabestellen. Dort werden sie kostenlos oder gegen einen symbolischen Betrag verteilt. Etwa 40 Prozent der Tafeln werden von eingetragenen Vereinen betrieben, der Rest sind Projekte in Trägerschaft gemeinnütziger Organisationen wie Caritas, Arbeiterwohlfahrt oder Volkssolidarität.

Quelle: ND >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle : Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Titel Coburger Tafel

Künstler :

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Linke sägt Fraktionschef ab

Erstellt von Redaktion am 29. September 2016

Holter entmachtet: Linke sägt Fraktionschef ab

Wurde abgewählt : Helmut Holter

Verjüngung mit links: Die Landtagsfraktion wählt überraschend Simone Oldenburg zur neuen Chefin. Zwei weitere Frauen sind im Vorstand.

Aufstand bei den Linken in MV: Die neue Landtagsfraktion hat den langjährigen Fraktionschef Helmut Holter (63, Schwerin) abgesägt. Seine Nachfolgerin ist Simone Oldenburg (47) aus Gägelow bei Wismar. Holter unterlag nach OZ-Informationen in einer Kampfabstimmung deutlich mit drei zu acht Stimmen.

Damit vollzieht die Fraktion den Generationswechsel, den viele Mitglieder der Partei in den vergangenen Wochen nach dem schlechten Ergebnis zur Landtagswahl von 13,2 Prozent gefordert hatten.

Neue stellvertretende Fraktionschefs sind Jeannine Rösler (46) aus Tutow und Jacqueline Bernhardt (39) aus Ludwigslust. Der langjährige Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Peter Ritter (57, Stavenhagen), wurde wiedergewählt.

Quelle : Ostsee – Zeitung >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle :  Autor – Von DIE LINKE Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern – DIE LINKE Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13244972

Helmut Holter (Die Linke)

 

 

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Linker Größenwahn….?

Erstellt von Redaktion am 29. September 2016

Bundestagswahl: Sahra Wagenknecht
will Spitzenkandidatin der Linken werden

Blockupy Kundgebung und Demo in Frankfurt (16675511759).jpg

Sahra Wagenknecht sieht sich als die Nummer eins in der Linkspartei – und reklamiert für sich den Posten der Spitzenkandidatin bei der Bundestagswahl 2017. Die Parteiführung fühlt sich überrumpelt

Die Kampagne ist schon angelaufen, auch wenn es zur Bundestagswahl noch ein Jahr hin ist. Anfang der Woche ging die Internetseite www.team-sahra.de ans Netz, ein ganz auf die Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht zugeschnittenes Portal. Das „Team Sahra“ will „aufklären, Widerstand mobilisieren, verändern“ und „gemeinsam für Frieden und soziale Gerechtigkeit“ kämpfen. Damit bringt sich die Linken-Politikerin in Position auch für eine in der Partei ungeklärte Auseinandersetzung: Wer soll die Linke 2017 im Wahlkampf anführen?

Als Sahra Wagenknecht am Mittwoch vor Journalisten gefragt wird, ob die Linke bei der Klärung dieser Frage weitergekommen sei, antwortet sie: „Da müssen wir gar nicht so viel weiterkommen.“ Schließlich gebe es eine „sehr naheliegende Lösung“. Und die, so machte Wagenknecht unter Hinweis auf die geübte Praxis in vielen Parteien klar, sieht so aus: Spitzenkandidat wird in der Regel, wer auch nach der Wahl Fraktionschef wird.

Im Klartext: Die Rolle der Spitzenkandidatur 2017 beansprucht die langjährige Frontfrau des linken Parteiflügels für sich, im Tandem mit ihrem Ko-Vorsitzenden Dietmar Bartsch. Beide führen die Fraktion seit dem Rückzug von Gregor Gysi aus der ersten Reihe vor einem Jahr gemeinsam.

Aus Sicht wichtiger Funktionäre brüskieren Bartsch und Wagenknecht damit die Parteivorsitzenden, denn die haben formal das Vorschlagsrecht. Ihre Ansage hatten Bartsch und Wagenknecht bereits in einer Sitzung des geschäftsführenden Linke-Parteivorstands gemacht. Er tagte am Montag gemeinsam mit den Landesvorsitzenden in Berlin, das Gremium wurde nach Schilderung von Teilnehmern völlig überrumpelt.

Denn eigentlich stand die Frage der Spitzenkandidatur gar nicht auf der Tagesordnung, hauptsächlich sollte es um die Auswertung der Landtagwahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern gehen. Doch die beiden Fraktionschefs machten dort eine „klare Ansage“, wie ein Linke-Landeschef berichtet. Manche fassten es auch als Erpressung auf. Denn die beiden Fraktionsvorsitzenden machten eindeutig klar, dass sie für andere Personalvorschläge zur Spitzenkandidatur grundsätzlich nicht zur Verfügung stehen. Auch eine Urabstimmung, mit der etwa die Grünen die Spitzenkandidatenfrage klären, steht in der Linkspartei nicht zur Debatte.

#Wagenknecht will Spitzenkandidatin sein und holzt gleich gg #r2g. Genossen denkt doch mal über eine Urwahl nach. https://t.co/qehlCTXTV8

— Michael Kellner (@MiKellner) 28. September 2016

Dabei hätte es andere Varianten durchaus gegeben. Die thüringische Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow etwa hatte zwar ebenfalls vorgeschlagen, dass Wagenknecht die Partei in die Bundestagswahl führen soll – allerdings im Doppel mit Parteichefin Katja Kipping. An Wagenknecht „führt kein Weg vorbei“, sagte Hennig-Wellsow im August. Sie sei die „bekannteste und in großen Teilen auch populärste Linke-Politikerin in Deutschland“.

Auch ein Vierer-Spitzenteam stand zur Diskussion – mit Wagenknecht, Bartsch und den Parteichefs Kipping und Bernd Riexinger, letzterer will sich im kommenden Herbst erstmals um ein Bundestagsmandat bewerben. Ziel dieser Lösung sollte sein, über die vier Personen möglichst viele Milieus anzusprechen. Vereinfacht gesagt: Wagenknecht für die Antikapitalisten, Bartsch für die Ostdeutschen, Riexinger für die Gewerkschafter und Kipping fürs junge hippe Publikum.

Riexinger: Es bedarf keinerlei Ultimaten

Quelle     :     Tagesspiegel      >>>>>      weiterlesen

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Fotoquelle: Fraktion DIE LINKE. im BundestagBlockupy Kundgebung und Demo in Frankfurt

Großer, friedlicher Protest am und auf dem Römerberg in Frankfurt: Tausende verfolgen die Kundgebung und beteiligen sich an einer Protestdemo gegen Troika und EZB.

 

  • CC BY 2.0
  • File:Blockupy Kundgebung und Demo in Frankfurt (16675511759).jpg
  • Erstellt: 18. März 2015

 

 

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