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Archiv für September 23rd, 2016

DIE LINKE trauert um Manfred Coppik

Erstellt von Redaktion am 23. September 2016

Nachruf

Zum Tod von Manfred Coppik erklären Janine Wissler und Willi van Ooyen, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag sowie Heide Scheuch-Paschkewitz und Jan Schalauske, Landesvorsitzende der LINKEN. Hessen: 

„Unserer Freund und Genosse Manfred Coppik ist gestern im Alter von 72 Jahren in Offenbach am Main verstorben. Unser Mitgefühl und unsere tiefe Anteilnahme gelten seiner Frau Sigrid und allen Familienangehörigen.

Manfred Coppik wurde am 1. November 1943 in Bromberg (Polen) geboren. 1958 siedelte die Familie in die Bundesrepublik über. 1963 erwarb er in Offenbach am Main die Hochschulreife und nahm danach ein Jura-Studium an der Universität Frankfurt auf. Nach dem erfolgreichen Abschluss ließ er sich 1971 in Offenbach als Rechtsanwalt nieder. Mit dieser Stadt – und nicht zuletzt auch ihrem Fußballverein, dem OFC Kickers 1901 e.V. – blieb er bis an sein Lebensende verbunden.

Manfred Coppik steht wie wenige andere für die wechselvolle Geschichte linker und sozialistischer Politik in der Bundesrepublik und später auch im vereinigten Deutschland. 1961 wurde er Mitglied der SPD und engagiert sich in den sechziger Jahren bei den Jungsozialisten im Unterbezirk Hessen-Süd. 1972 errang er als Kandidat der SPD in Offenbach ein Direktmandat für den Deutschen Bundestag, dem er bis 1983 angehörte.

In der Auseinandersetzung um den ‚NATO-Doppelbeschluss‘ zur Stationierung von Pershing II – und Cruise Missiles-Atomwaffen in der Bundesrepublik trat er 1982 aus Protest aus der SPD aus. Gemeinsam mit seinem Freund und Fraktionskollegen Karl-Heinz Hansen gründete er die Demokratischen Sozialisten (DS). Ihre ‚Reden gegen den Strich‘ – so der Titel eines Dokumentationsbandes der Reden der beiden Abgeordneten im Bonner Parlament – lassen sich noch heute als flammende Plädoyers für eine Politik des Friedens und des demokratischen Sozialismus lesen.

Die Demokratischen Sozialisten unterstützten das Wahlbündnis Friedensliste, in dem sich zur Europawahl 1984 und der Bundestagswahl 1987 Parteien und politische Gruppierungen links der SPD zusammenfanden. Manfred Coppik war Bundessprecher der Friedensliste.

Nach kurzer Mitgliedschaft bei den Offenbacher Grünen trat er 1993 erneut in die SPD ein. Der deutsche Militäreinsatz im Kosovo-Krieg 1999 war für ihn aber Anlass, der SPD erneut den Rücken zu kehren. Der neugegründeten Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit (WASG) trat Coppik dann 2005 bei.

Bei der WASG bereitete er den Zusammenschluss mit der PDS zur neuen Partei DIE LINKE vor.

Manfred Coppik war seit diesem Jahr als Vertreter der LINKEN Mitglied im Magistrat der Stadt Offenbach. Er vertrat DIE LINKE. Hessen im Bundesausschuss und war Mitglied im Ältestenrat unserer Partei. Von 2008 bis  2012 war er stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes der LINKEN in Hessen.

Manfred Coppik hat wesentlichen Anteil an der Gründung der Partei DIE LINKE – in Hessen und auf Bundesebene. Seine politische Klugheit, seine ruhige aber bestimmte Herangehensweise an politische Fragen und seine immense Erfahrung werden uns fehlen.

Und wir verlieren einen guten Freund, engen Weggefährten und wichtigen Ratgeber. Sein Einsatz für die sozialistischen Ideale, für die Vereinigung der sozialistischen Kräfte in Deutschland und für Frieden und Abrüstung wird in der Arbeit der Partei DIE LINKE weiterleben. Und in kritischen Situationen werden uns seine Argumente und Ratschläge weiter begleiten und helfen.“

Quelle : Linsksfraftion Hessen

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Fotoquelle: dontworryEigenes Werk

Mainbogen in Offenbach, flussabwärts

  • CC BY-SA 3.0
  • File:Offenbacher-mainbogen-flussabwärts001.jpg
  • Erstellt: 1. September 2006

 

 

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Agenda-Abkehr ist SPD Pflicht

Erstellt von Redaktion am 23. September 2016

Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht hat ein
rot-rot-grünes Bündnis im Bund ausgeschlossen,
sollte die SPD die Agenda 2010 nicht zurücknehmen.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/52/Eriosyce_subgibbosa_wagenknechtii_pm.JPG

Linkenpolitikerin über Rot-Rot-Grün: »Wenn wir da einknicken, machen wir uns überflüssig«

»Die SPD will an vielen Ergebnissen der verheerenden Agenda-2010-Politik festhalten, etwa an prekären Jobs und Rentenkürzungen«, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das sei eine Politik gegen die eigene Wählerschaft. »Wenn die Sozialdemokraten darauf beharren, wird es keine gemeinsame Regierung geben. Wenn Gabriel die gleiche Politik macht wie Merkel, brauchen wir keinen Kanzler Gabriel.«

Die SPD habe die Beschäftigten mit der Agenda 2010 »wehrlos gemacht«, so die Linkenpolitikerin weiter. Ihre Partei sei aus dem Widerstand zur Agenda 2010 gegründet worden. »Wenn wir da einknicken, machen wir uns überflüssig«, so Wagenknecht. Dagegen sehe sie in der Außenpolitik bei der SPD durchaus Bewegung. SPD-Außenminister Frank-Walter Steinmeier habe sich beunruhigt über die aggressive NATO-Russlandpolitik geäußert, und gegenüber Syrien setze er mehr auf Gespräche als auf militärische Lösungen. Zugleich müsse die Linkspartei feststellen, dass immer mehr Grüne darauf setzten, Kanzlerin Angela Merkel und damit die CDU-Vorsitzende noch einmal ins Amt zu bringen. »Die sind natürlich das größere Problem.«

Die SPD-Generalsekretärin Katarina Barley hatte zuvor schon mit Blick auf den Bund die Linkspartei direkt mit der Forderung konfrontiert: Diese müsse »sich entscheiden zwischen einer Linkspartei von Sarah Wagenknecht und Dietmar Bartsch«. Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin äußerte sich derweil zurückhaltend über eine rot-rot-grüne Koalition auf Bundesebene. Er sehe derzeit dafür keine gesellschaftliche Mehrheit. »Derzeit gibt es im Bundestag bloß rechnerisch eine rot-rot-grüne Mehrheit«, sagt er der »Zeit«. Aber in der Bevölkerung sei »das anders: 2013 stimmten 52 Prozent für Parteien rechts der Mitte. Diese Mehrheit ist bei den Landtagswahlen sichtbar größer geworden. Deutschland rutscht nach rechts«, so der Bundestagsabgeordnete: »Politik beginnt mit der Betrachtung der Wirklichkeit.«

Trittin sieht laut einer Vorabmeldung der Wochenzeitung die größten Hürden für ein rot-rot-grünes Bündnis bei der Linkspartei. Die Partei sei in Abgrenzung zur SPD entstanden. »Die Linke kann also entweder politisch einflusslos bleiben, oder sie korrigiert ihre Positionen«, so Trittin. »Das aber mindert die Unterscheidbarkeit zur SPD. Das ist ihr Dilemma, und das wissen alle Beteiligten.«

Das Alleinstellungsmerkmal der Linkspartei sei die Ablehnung jeder Militärintervention. Aber wenn sie regieren wolle, müsse sie auch Verantwortung übernehmen. Auch er sei gegen leichtfertige Militärinterventionen. »Aber wir sehen, was von Europa und damit auch von Deutschland erwartet wird. Europa soll vor der Globalisierung schützen. Und Europa soll den Bürgern Sicherheit bieten. Dazu gehört, dass wir mit der Instabilität in unserer Nachbarschaft umgehen – gerade wenn sie durch falsche Interventionen wie in Libyen ausgelöst wurde«, so der Grünen-Politiker. Nachvollziehen könne er die Ablehnung von Militäreinsätzen der Linken nicht. »Wer politisch links ist, wer den Primat der UN hochhält, der muss Verantwortung übernehmen.« Agenturen/nd

Quelle : ND >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle : Eriosyce subgibbosa ssp. wagenknechtii / auf Deutsch Wagenknechts Farbe Giftrot

Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ lizenziert.
Urheber Peter A. Mansfeld / eigenes Werk

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