DEMOKRATISCH – LINKS

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Archiv für November 1st, 2015

Rechtsruck in Europa

Erstellt von Redaktion am 1. November 2015

Die Rechten sind die neuen Linken

Wenn die LINKE in Deutschland zu faul zum Arbeiten ist, kann sie auch keine Wahlen gewinnen

von Ulrike Herrmann

Das Zentrum wird immer stärker. Europas Peripherie aber bleibt abgehängt. Von dieser Ungleichheit profitieren nur die Rechtspopulisten.

Polen ist ein eigenartiges Land: Offiziell ist es die erfolgreichste Wirtschaft im ehemaligen Ostblock – dennoch sind die Polen besonders unzufrieden. Beim Thema „subjektives Wohlbefinden“ landen sie in internationalen Umfragen weit hinten.

Diese Enttäuschung hat sich jetzt in einer Protestwahl entladen. Die nationalistische Partei „Recht und Gerechtigkeit“ kann allein regieren, und der fremdenfeindliche Rocksänger Paweł Kukiz hat weitere 9 Prozent der Stimmen geholt. Linke Parteien hingegen sind gar nicht mehr im Parlament vertreten – das ist einzigartig in Europa.

Die Rechten sind jetzt die neuen Linken: In Polen soll es Steuererleichterungen für Familien und Geringverdiener geben, und auch das Rentenalter, das jüngst auf 67 Jahre angehoben wurde, soll wieder sinken. Doch nicht nur die polnischen Nationalisten machen Sozialpolitik. Diese Mischung ist in vielen europäischen Ländern zu beobachten. Auch Marine Le Pen in Frankreich oder die FPÖ in Österreich wollen die Einheimischen beglücken – und „Fremde“ möglichst abweisen.

Europa radikalisiert sich, und zwar unabhängig davon, wie wohlhabend die einzelnen Länder sind. Fast überall legen die Rechtspopulisten zu, und oft beerben sie die Linken. Warum?

Reichtum ist relativ

Um zunächst bei Polen zu bleiben: Dem Land scheint es eigentlich gut zu gehen. Die Wirtschaft wächst rasant, und auch in diesem Jahr soll das Plus 3,6 Prozent betragen. Selbst in der Finanzkrise ist die polnische Wirtschaft nicht etwa eingebrochen – sondern hat unvermindert zugelegt. In keinem anderen EU-Land ist es im vergangenen Jahrzehnt so steil bergauf gegangen. Aber Wachstum ist ein relativer Begriff. Wenn man arm startet, dann bleibt man arm, auch wenn es vorwärtsgeht. Genau dieses Phänomen ist in Polen zu beobachten: Pro Kopf beträgt die jährliche Wirtschaftsleistung etwa 11.300 US-Dollar.

Allerdings würde es in die Irre führen, nur die Dollarbeträge zu vergleichen. Denn in Polen lässt sich für den einzelnen Dollar deutlich mehr kaufen als in den Vereinigten Staaten, weswegen man die sogenannte Kaufkraftparität berücksichtigen muss. Real haben die Polen knapp 24.000 Dollar in der Tasche, was aber immer noch relativ wenig ist: Die Deutschen sind pro Kopf doppelt so reich.

An der Bildung liegt es übrigens nicht, dass die Polen ärmer sind als die Deutschen: Es machen überdurchschnittlich viele Polen Abitur, und auch in den Pisa-Tests schneiden sie überdurchschnittlich gut ab – besser als die Deutschen. Doch wie reich ein Land ist, hat nichts mit der Leistungsfähigkeit seiner Bewohner zu tun. Stattdessen ist eine „Pfadabhängigkeit“ zu beobachten, wie es die Wissenschaftler nennen. Oder wie es die Bibel ausdrückt: „Wer hat, dem wird gegeben.“

Konstanz der Ungleichzeitigkeit

Der Kapitalismus wächst vor allem in seinen Zentren, während die Peripherie meist nicht aufholen kann. Das Reichtumsgefälle in Europa ist im vergangenen Jahrhundert bemerkenswert stabil geblieben – trotz der Kriege und wirtschaftspolitischer Experimente wie dem Sozialismus.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: Wikipedia – Urheber ActuaLitté — / — CC BY-SA 2.0

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Bitte zusammenreißen

Erstellt von Redaktion am 1. November 2015

Die Rechte Schraube und ihr Dreher

So, so, zusammenreißen sollen, dürfen oder müssen sie sich nun, in der Linken Wahlvereinigung. Als letzten Chance, ähnlich den untergehenden Gummibooten mit welchen die Flüchtlinge in den letzten Jahren versuchen das Mittelmeer lebend zu kreuzen. Angekommen ist die Partei also, zumindest schon einmal bis auf zwei Hände über Grund. Jetzt starten sie den verzweifelten Versuch mit ihren bloßen Händen das Wasser auszuschöpfen ohne zu merken dass dieses Boot bereits voll  unter Wasser steht und alles ein aussichtsloses Unterfangen bleiben wird.

Wobei ja nicht einmal entschieden ist wer sich denn nun als ReißerIn die Hände schmutzig machen wird, und wer dieses alles dann anschließend zusammenhalten wird? Denn, sehen wir doch nur die  Stuhlbesetzer oder Innen welche sich damit ausgelastet fühlen, ihre Einnahmen festzuhalten. Arbeiten das können allzu viele, – woanders heute mit viel mehr Erfolg und unter weniger Störungen. Und jetzt kommt also die Hänsel welche die Ehre haben wird sich ihrem Namen entsprechend einzusortieren. Da werden sich sicher nicht wenige fragen was sie denn in der Partei entwickeln wird. Den Fußpilz vielleicht, um bessere Entschuldigungen für die Bewegungslosigkeit der Truppe vorbringen zu können?

Ja die stellvertretenden Stellvertreter welche mit, zwischen zwei zugespitzte Fingerspitzen gehaltenen politischen Platzpatronen auf ihre Gegner werfen, um diese so durch ein weiches sehr leises Peng zur politischen Umkehr zu drängen. Wobei doch jedem Bekannt ist wer aus dem Hintergrund heraus noch oder schon wieder auf den Leitungen steht. Auch in der Linken reichen, wie in allen anderen Parteien auch, die polemischen Rufe Kleinwüchsiger aus dem Hintergrund aus, um wie schon vor 80 Jahren, noch als der richtige Führer wahrgenommen zu werden.

Freundschaften hin oder her, da verzichtet Dagdelen besser darauf sich als drittes Rad einer Partnerschaft in Bereitschaft zu halten. Zumal die aktive Arbeit inklusive Verantwortung für gewöhnlich zwischen zwei Fronten gesucht und auch gefunden werden. So wird es an Streitereien in Zukunft mit Sicherheit nicht mangeln und es ist immer angenehmer mit trockenen Füssen auf Distanz gehen zu können. Vor allen dann, wenn Linksaußen auch noch einander zu linken beginnen..

Bitte zusammenreißen

Die Linke verordnet sich Friedfertigkeit – so sollen Pragmatiker und Poltergeister gemeinsam die neu zu wählende Fraktion führen können.

Der Generationswechsel bei den Linken spricht Schwäbisch, er liebt das Angeln und soll Friedfertigkeit herstellen. Ob das allerdings gelingt, bleibt abzuwarten. Am Dienstag wählt die Linkspartei im Bundestag einen neuen Fraktionsvorstand, und es dürften da Gesichter nach vorne rücken, von denen mindestens eines fürs Vorrücken bislang nicht vorgesehen war: Die ultralinke Entwicklungspolitikerin Heike Hänsel soll stellvertretende Fraktionschefin werden, zusammen mit dem Reformer Jan Korte. Die beiden, die als persönliche Stellvertreter der Fraktionschefs vor allem für Vollzug sorgen sollen, sind – vorsichtig ausgedrückt – ein recht ungleiches Duo. Aber Teams wie Feuer und Wasser haben bei der Linken jetzt Konjunktur.

Sevim Dağdelen vom linken Flügel verzichtet nach interner Kritik auf eine Kandidatur

Seit Gregor Gysi sich von der Fraktionsspitze der Linken zurückgezogen hat, um Jüngeren Platz zu machen, haben Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch die Führung übernommen. Ihr Motto: auskommen miteinander, irgendwie.

Quelle: Sueddeutsche >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle:  / Blogsport

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Das Preußen der Siedler

Erstellt von Redaktion am 1. November 2015

Texte von Uri Avnery

Autor Uri Avnery

DIE ISRAELISCHE DEMOKRATIE  rutscht abwärts, schliddert langsam, behaglich, aber unverkennbar.

Wohin schliddert sie? Jeder weiß es: in eine ultra-nationalistische, rassistische, jüdisch-orthodoxe Gesellschaft.

Wer führt uns auf diesen Weg?

Die Regierung natürlich. Diese Gruppe von lärmenden Niemanden, die bei den letzten Wahlen an die  Macht kamen, angeführt von Benjamin Netanjahu.

Nicht wirklich. Nehmt all diese großmäuligen kleinen Demagogen, die Minister von diesem oder jenen (Ich kann mich nicht erinnern, wer vermutlich der Minister von was ist)  und sperrt sie ein, da wird sich nichts ändern. In 10 Jahren wird sich keiner mehr an die Namen von ihnen erinnern.

Wenn die Regierung nicht führt, wer tut es dann? Vielleicht der rechte Mob? Die Leute, die wir im TV sehen – mit Hass verzerrten Gesichtern, die beim Fußball-Spielen schreien bis sie heiser sind „Tod den Arabern“  oder die nach jedem Vorfall in den jüdisch-arabischen Städten demonstrieren: „ Alle Araber sind Terroristen! Tötet sie alle.“

Dieser Mob kann dieselben Demonstrationen morgen gegen andere führen: gegen Schwule, Lesben, Richter, Feministen, gegen wen auch immer. Es ist nicht konsequent. Er kann kein neues System aufbauen.

Aber es gibt eine Gruppe im Land, die stark genug ist, genügend  zusammenhält, entschieden genug, den Staat zu übernehmen: die Siedler.

IN DER Mitte des letzten Jahrhunderts schrieb ein überragender Historiker, Arnold Toynbee , ein monumentales Werk. Seine zentrale These  war, dass Zivilisationen wie menschliche Wesen sind: Sie werden geboren, wachsen, werden erwachsen, altern und sterben. Dies war wirklich nicht ganz neu – der deutsche Historiker Oswald Spengler schrieb vor ihm etwas Ähnliches  („Den Untergang des Abendlandes“). Aber Toynbee , ein Brite, war weniger metaphysisch als sein deutscher Vorgänger und versuchte, praktische Schlussfolgerungen zu ziehen.

Unter Toynbees vielen Innenansichten, gab es eine, die uns jetzt interessieren sollte. Es geht um den Prozess, bei dem Grenzdistrikte die Macht und den Staat übernehmen.

Nehmen wir das Beispiel aus der deutschen Geschichte. Die deutsche Zivilisation wuchs im Süden und reifte im Süden – in der Nähe von Frankreich und Österreich. Eine reiche und kultivierte Oberklasse verbreitete sich im ganzen Land und in den Städten. Die patrizische Bürgerschicht förderte die Schriftsteller und Komponisten. Die Deutschen sahen sich selbst als „Ein Volk der Dichter und Denker“.

Aber im Laufe der Jahrhunderte suchten die Jungen und Energischen aus der reichen Schicht, besonders die zweiten Söhne, die nichts erbten, für sich selbst eine neue Domäne. Sie gingen an die Ostgrenze, eroberten neues Land von den slawischen Bewohnern und holten dort neue Ländereien für sich selbst.

Das östliche Land wurde Mark Brandenburg genannt. „Mark“  bedeutet Grenzland. Eine Reihe fähiger Fürsten vergrößerten den Staat, bis Brandenburg eine führende Macht wurde. Damit noch nicht zufrieden, heiratete einer der Fürsten eine Frau, die als Mitgift ein kleines  östliches  Königreich, Preußen genannt, mitbrachte. So wurde der Fürst ein König. Brandenburg vereinigte sich mit Preußen und vergrößerte sich durch Kriege und Diplomatie, bis Preußen halb Deutschland beherrschte.

Der preußische Staat, in der Mitte Europas gelegen, umgeben von starken Nachbarn, hatte keine natürlichen Grenzen – weder weite Meere noch hohe Gebirge oder breite Flüsse. Es war nur ein flaches Land. Also schufen die preußischen Könige eine künstliche Grenze: eine mächtige Armee. Graf Mirabeau, der französische Staatsmann sagte bekannterweise: „Andere Staaten haben Armeen. In Preußen hat die Armee einen Staat.“ Die Preußen prägten selbst den Satz: „Der Soldat ist der erste Mann im Staat.“

Es ist nicht wie in andern Ländern, in Preußen wurde das Wort „Staat“  fast als heiliges Wort vorausgesetzt. Theodor Herzl,  der Gründer des Zionismus und ein großer Bewunderer von Preußen, adoptierte dieses Ideal und nannte seine zukünftige Schöpfung:„Der Judenstaat“

TOYNBEE, DER sich nicht mit Metaphysik abgab, fand den irdischen Grund für dieses Phänomen zivilisierter Staaten, die von weniger zivilisierten Staaten übernommen wurden, weil das Grenzvolk härter ist.

Die Preußen mussten kämpfen: Land erobern, ein Teil seiner Bevölkerung vernichten, neue Dörfer  und Städte schaffen, Gegenangriffen widerstehen, nachtragenden Nachbarn, Schweden, Polen und Russen widerstehen. Sie mussten hart sein.

Zur selben Zeit führte das Volk im Inneren  ein viel leichteres Leben. Die Bürger von Frankfurt, Hamburg, München und Nürnberg  hatten ein leichteres Leben, verdienten Geld, lasen ihre großen Dichter und hörten ihre großen Komponisten. Sie konnten die primitiven Preußen mit Verachtung behandeln. Bis sie sich selbst 1871 in einem neuen germanischen Reich  wiederfanden, das von den Preußen beherrscht wurde  – von einem preußischen Kaiser.

Diese Art von Prozess ist während der Geschichte in vielen Ländern geschehen. Die Peripherie wird zum Zentrum.

In alten Zeiten – in der Antike – wurde das griechische Reich nicht von zivilisierten  Bürgern einer griechischen Stadt, wie Athen, geschaffen, sondern von einem Führer aus dem mazedonischen Reich, von Alexander dem Großen. Später wurde das mediterrane Reich nicht von einer zivilisierten griechischen Stadt geschaffen, sondern von einer peripheren italienischen Stadt, Rom genannt.

Ein kleines deutsches Grenzland im Südosten wurde das riesige multinationale Reich, Österreich genannt,  bis es von den Nazis besetzt wurde und  Ostmark genannt wurde  – östliche Grenze.

Es gibt eine Fülle von Beispielen..

DIE JÜDISCHE GESCHICHTE, die reale und die eingebildete, hat ihre eigenen Beispiele.

Wenn ein Steine werfender Junge aus der südlichen Gegend mit Namen David, König von Israel  wurde, setzte er seine Hauptstadt aus der alten Stadt Hebron an einen neuen Ort, den er gerade erobert hat, Jerusalem. Dort war er weit weg von all den Städten, in denen sich eine neue Aristokratie eingerichtet hat und gedieh.

Viel später, in römischen Zeiten, kamen die Kämpfer des Grenzlands Galiläa nach Jerusalem, inzwischen eine zivilisierte Patrizier Stadt,  und zwangen die friedlichen Bürger einen verrückten Krieg  gegen die  unendlich weit überlegeneren Römer anzufangen. Vergeblich versuchte der jüdische König Agrippa, Nachfolger von Herodes dem Großen, sie mit einer eindrucksvollen Rede zu stoppen, die Flavius Josephus  überlieferte. Das Grenzvolk gewann die Oberhand, Judäa revoltierte, der („Zweite“)  Tempel wurde zerstört und die Konsequenzen konnten bis in die letzte Woche auf dem Tempelberg (auf Arabisch: Haram al Sharif – der heilige Schrein) in Jerusalem bemerkt werden, wo arabische Jungs, Nachahmer von David, auf die jüdischen Imitatoren von Goliath Steine warfen.

Im heutigen Israel  macht man einen klaren Unterschied- einen Zwiespalt zwischen den wohlhabenden reichen Städten, wie Tel Aviv und der viel ärmeren „Peripherie“, deren Bewohner meistens  die Nachkommen von Immigranten aus armen und zurückgebliebenen, orientalischen Ländern sind.

Es war nicht immer so. Vor der Gründung des Staates Israel, wurde die jüdische Gemeinde Palästinas (der „Yishuv“ genannt) von der Labor-Partei beherrscht, die von den Kibbuzim, den kommunalen Dörfern dominiert waren . Viele von ihnen lagen entlang der Grenze. (Man könnte sagen, dass sie tatsächlich die „Grenzen“ des Yishuv bildeten) Dort war eine neue Rasse harter Kämpfer geboren, während verwöhnte Stadtbewohner verachtet wurden.

Im neuen Staat sind die Kibbuzim ein Schatten ihrer selbst geworden und die zentralen Städte sind die Zentren der Zivilisation, beneidet und sogar von der Peripherie gehasst. Das war die Situation bis vor kurzem.  Es verändert sich rasend.

AM TAG nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 hob ein neues israelisches Phänomen seinen Kopf: Die Siedlungen in den neu besetzten palästinensischen Gebieten. Ihre Gründer waren  die „National-religiösen“ Jugendlichen.

Während der Tage des Yishuv wurden die religiösen Zionisten eher verachtet. Sie waren eine kleine Minderheit. Einerseits hatten sie nicht den revolutionären Schwung der säkularen, sozialistischen Kibbuzim gemieden. Andrerseits waren wirkliche orthodoxe Juden überhaupt   keine Zionisten und verurteilten das ganze zionistische Unternehmen als eine Sünde gegen Gott (War es nicht Gott, der  die Juden wegen ihrer Sünden ins Exil geschickt,  und unter die  Völkerverstreut hatte?

Aber nach der Eroberung von 1967  wurde die „national-religiöse Gruppe plötzlich eine bewegende Kraft. Die Eroberung des Tempelberges in Ost-Jerusalem und all die andern biblischen Orte, erfüllte sie mit religiösem Eifer. Statt eine marginale Minderheit zu bleiben, wurden sie eine mächtige  treibende Kraft.

Sie schufen die Siedlerbewegung und  bauten Dutzende von neuen Städten und Dörfern in der ganzen besetzten Westbank und Ost-Jerusalem. Mit der Hilfe von allen einander folgenden israelischen Regierungen, den Linken wie den Rechten wuchsen  und gediehen sie. Während das linke „Friedenslager“  allmählich verschwindet, breiteten sie ihre Flügel aus.

Die „national-religiöse“ Partei, einmal eine der moderatesten Kräfte in der israelischen Politik, verwandelte sich in die ultra-nationalistische, fast  faschistische „Jüdisches Heim“-Partei. Die Siedler wurden auch eine dominierende Kraft in der Likud-Partei. Sie kontrollieren nun die Regierung. Avigdor Lieberman, ein Siedler, führt eine noch rechtere Partei als  nominelle Opposition. Der Star des  „Zentrum“, Yair Lapid gründete seine Partei in der Ariel-Siedlung und redet jetzt wie ein extremer Rechter. Yitzhak Herzog, der Führer der Labor-Partei, versucht ihnen kraftlos nachzueifern.

Alle  verwenden jetzt die Siedlersprache. Sie sprechen nicht mehr von der Westbank, sondern von „Judäa und Samaria“.

Während ich Toynbee folgte, erklärte ich dieses Phänomen  durch das Problem, das durch das Leben an der Grenze  gestellt wird.

Selbst, wenn die Situation weniger gespannt ist, als sie es jetzt ist, trotzen die Siedler Gefahren. Sie sind von arabischen Dörfern und Städten  umgeben (Wobei sie sich selbst in ihre Mitte setzten) . Sie setzen sich geworfenen Steinen aus und sporadischen Angriffen auf den Schnell-Straßen, leben aber unter ständigem Armeschutz, während die Leute in den israelischen Städten ein bequemes Leben führen

Natürlich sind nicht alle Siedler Fanatiker. Viele von ihnen leben in einer Siedlung, weil ihnen die Regierung  die Wohnung dort fast umsonst gibt: eine Villa mit Garten, vom der sie im eigentlichen Israel nicht einmal zu träumen wagten. Viele von ihnen sind Regierungsangestellte mit gutem Gehalt. Viele lieben nur die Aussicht – all dieser malerischen muslimischen Minaretts.

Viele Fabriken haben das eigentliche Israel verlassen, verkauften ihr Land für  unglaubliche Summen und bekamen dafür  noch riesige Regierungszuschüsse, dass sie in die Westbank umzogen. Sie beschäftigen natürlich billige palästinensische Arbeiter aus den benachbarten Dörfern – frei von rechtlichen Minimum-Löhnen irgendwelcher Arbeits-Gesetze. Die Palästinenser schuften für sie, weil sie sonst keine Arbeit bekommen können.

Aber selbst diese  „bequemen“ Siedler wurden zu Extremisten, um zu überleben und ihre Häuser zu verteidigen, während sich  die Leute in Tel Aviv  an ihren Cafes und Theater amüsieren. Viele dieser Altein-gesessenen haben schon einen 2. Pass besorgt, einen deutschen, amerikanischen oder polnischen  – nur für den Fall. … Kein Wunder, dass die Siedler, den Staat übernehmen,

DER PROZESS ist schon weit voran geschritten. Der neue Polizeichef  ist ein Kippa tragender früherer Siedler. Auch der Chef vom Geheimdienst. Immer mehr Offiziere der Armee und Polizei sind Siedler. In der Regierung und in der Knesset üben die Siedler riesige Macht und Einfluss aus.

Vor etwa 18 Jahren als meine Freunde und ich als erste einen israelischen Boykott gegen die Produkte der Siedlungen ausriefen, sahen wir, was auf und zukommt.

Dies ist jetzt die wirkliche Schlacht um Israel.

(Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert)

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DL – Tagesticker 01.11.15

Erstellt von Redaktion am 1. November 2015

Direkt eingeflogen mit unserem Hubschrappschrapp

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Wer kann schon in Gabriels Umgebung schwimmen lernen?

Der säuft doch jeden Pool alleine trocken.

In Nahles Auffangbecken kann sie sich schon einmal für Hartz einschwimmen

Die ARGEN suchen doch regelmäßig neue Menschenschinder

1.) Yasmin Fahimi gibt Amt als SPD-Generalsekretärin auf

Schon länger gab es Gerüchte über Meinungsverschiedenheit mit SPD-Chef Sigmar Gabriel. Jetzt ist klar: Yasmin Fahimi hört als Generalsekretärin auf.

Der Tagesspiegel

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Für viele LINKE reicht eine Fahne und hinter verdeckter Hand heißt es:

Schon wieder ein Dummkopf welcher noch an Partei Versprechungen glaubt.

Hat denn schon Jemand die Linke Bieder(frau) ohne Maske gesehen ?

Oh weh, wenn das Fest von Putin käme, liefen hier alle nur mit Hammer

und Sichel durch die Gegend. Alles viel schlimmer als die von der IS !

Denn dann wäre es ja ein Linkes Fest.

2.) Ein Fest zum Gruseln

Halloween ist Kommerz pur und nur cool, weil das Fest aus „Amerika“ kommt. Ist es kindgerecht, 4-Jährige als Zombies zu verkleiden?

TAZ

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Dann wechselt er eben in DIE LINKE

Da sitzen doch viele dieser aus reiner Willkür arbeitenden Spezialisten

im Auftrag der politischen Wechselbälge

3.) Streit um Flüchtlingspolitik:

Grüne Jugend will Palmer aus der Partei werfen

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer vertritt in der Flüchtlingskrise kontroverse Positionen – nun drängt die Grüne Jugend auf seinen Rauswurf. Sprecherin Theresa Kalmer sagte dem SPIEGEL, er widerspreche grüner Politik.

Der Spiegel

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4.) Popcorn für die rechten Zirkuspferde

Waffen sollen in den USA Vergewaltiger stoppen, Polizisten harmlose Schüler – und am Ende sind sowieso die linken Medien an allem schuld.

TAZ

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Aufgetaucht schon – aber noch nicht auf ihren Platz !

Braucht Merkel sicher ab Morgen um für VW Autos zu verkaufen ?

5.) Verschwundene Akte zu VW-Skandal

wieder aufgetaucht

Dem VW-Anteilseigener Niedersachsen kommt eine interne Akte zum Diesel-Skandal abhanden. Die Staatsanwaltschaft Hannover nimmt Ermittlungen wegen eines möglichen Diebstahls auf. Jetzt sollen die vermissten Papiere wieder aufgetaucht sein.

HAZ

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Macht nichts: Für gute Freunde wie Großunternehmen oder

Preis- und Ordens Verteiler hat Mutti immer ein Küsschen.

WählerInnen bleiben in der Merkelkratur ohne Stimmkraft.

Sie sind nicht Zahlungskräftig genug.

6.) Sonderermittler wirft USA Vertragsbruch vor

Sonderermittler Kurt Graulich erhebt in der Affäre um die Selektorenliste für den Bundesnachrichtendienst schwere Vorwürfe gegen den US-Geheimdienst NSA. Seiner Ansicht nach haben die Amerikaner mit ihren Spähzielen gegen Verträge verstoßen.

FR

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Der, Die, Das – Letzte vom Tag

7.) Polizei nimmt 500.000 vermummte minderjährige

Schutzgelderpresser fest

Bundesweiter Großeinsatz! Im Verbund mit den Polizeien der Länder gelang es dem Bundeskriminalamt, rund eine halbe Million minderjährige Schutzgelderpresser festzunehmen, die in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November auf den Straßen ihr Unwesen trieben. Um ihre Opfer einzuschüchtern, trugen die meisten der Verhafteten unheimliche Kostüme.

Postillon

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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