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RENTENANGST

Archiv für Mai 15th, 2015

Risse im Fundament

Erstellt von Redaktion am 15. Mai 2015

Debatte Deutsch-Israelische Diplomatie

von Ralf Fücks

JUBILÄUM Deutschland und Israel scheinen eng verbunden. Doch das Bewusstsein besonderer Beziehungen schwindet – gerade hierzulande

50 Jahre nach dem Notenaustausch zwischen Deutschland und Israel im Mai 1965 ist es Zeit für eine kritische Bestandsaufnahme. Auf den ersten Blick machen die deutsch-israelischen Beziehungen einen stabilen Eindruck. Das Geflecht zwischen den beiden Ländern ist über die Jahre immer dichter geworden. Es gibt einen regen Austausch von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, Medizin, Kultur und Wissenschaft, im Sport und im Jugendaustausch. Ein genaueres Hinsehen zeigt jedoch Risse im Fundament.

Deutschland und Israel sind durch die Schoah unlösbar verbunden. Dieses Urereignis prägt den besonderen Charakter unserer Beziehungen. Umfragen zeigen jedoch, dass eine Mehrheit der jüngeren Deutschen keine besondere Verpflichtung gegenüber dem jüdischen Staat mehr empfindet. Auch viele Migrant/innen aus muslimisch geprägten Ländern sehen nicht ein, dass sie in unsere historischen Verbindlichkeiten eintreten sollen. Die Rede von der besonderen Verantwortung Deutschlands ist ein Diskurs der politischen und kulturellen Eliten, der von wachsenden Teilen der Bevölkerung nicht mehr geteilt wird.

Dazu kommt eine zunehmende Asymmetrie in der gegenseitigen Wertschätzung. Das Ansehen Israels in Deutschland sinkt dramatisch: 62 Prozent geben an, eine schlechte Meinung über Israel zu haben. Dagegen gewinnt Deutschland an Ansehen in Israel: 68 Prozent der Israelis haben eine insgesamt positive Einstellung gegenüber Deutschland.

Israel als Störenfried

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle   :

Joachim Gauck auf Staatsbesuch in Israel mit Reuven Rivlin, Dezember 2015

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Ein deutscher Neger

Erstellt von Redaktion am 15. Mai 2015

Justiz-Mord im kaiserlichen Kamerun

Autor: U. Gellermann
Datum: 14. Mai 2015
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Buchtitel: Der gute Deutsche
Buchautor: Christian Bommarius
Verlag: Berenberg

„Zuverlässig in Afrika“ titelt die Hamburger Firma C. Woermann GmbH & Co. KG auf ihrer Web-Präsenz und leistet sich, fraglos ungewollt, damit einen bitteren Witz. Denn zuverlässig wurden ab 1884 – im Interesse und auf Geheiß der Woermann-Sippe im deutschen „Schutzgebiet Kamerun“ – über Jahrzehnte Menschen faktisch versklavt und ihrer Rohstoffe beraubt, damit sich die Woermanns und andere ein Vermögen zusammenraffen konnten. Noch heute zeugt das Hamburger „Afrikahaus“, das ausgerechnet an der „Grosse Reichenstrasse“ liegt, von der erfolgreichen Brutalität des deutschen Kapitalismus. Über einen ganz besonderen Fall, den Justizmord an Rudolf Duala Manga Bell, berichtet Christian Bommarius in seinem Buch „Der gute Deutsche“. Denn als einen guten Deutschen hatte sich Manga Bell, der Sohn eines Häuptlings, sicher verstanden: Er war ein braver Christ, hatte sein Deutsch bei einer schwäbischen Pflegefamilie gelernt und bestand auf seinem guten Recht: Das hat ihm ein Ende durch den Strang eingetragen. Noch heute wissen die Menschen in Kamerun, dass „Tot´ekombo“ der „Vater der Nation“ von den Deutschen ermordet wurde. Nur die Deutschen wissen das nicht.

Damals, es war die Zeit, in der die europäischen Nationen ihre Kolonien unter die Stiefel nahmen, wollten auch die Deutschen – die späte Nation – mithalten. Die Franzosen und Engländer hatten sich im „Wettlauf um Afrika“ schon beträchtliche Teile des Kontinents unter den Nagel gerissen. Da schien es an der Zeit, dass auch das deutsche Reich seinen „Platz an der Sonne“ bekam, wie es der spätere Reichskanzler von Bülow forderte. Es ist von ähnlichem Witz wie die Woermannsche „Zuverlässigkeit“, dass der Bülowsche Räuberspruch bis heute Titel eine Fernsehlotterie ist: Geschichtsvergessenheit gehört zum deutschen Tages-Geschäft. Vielleicht findet sich in einem der ethnologischen Museen auch noch der „feudale Kanuschmuck des Lock Priso“, den einer der deutschen Eroberer nach dem Niederbrennen eines Dorfes in Kamerun erbeutet hat: So bewahrt der Bildungsbürger brav die Geschichte der `Eingeborenen´ auf.

Die afrikanische Umgebung, in der Rudolf Manga Bell aufwächst, ist geprägt von seiner Familien-Herkunft und der täglichen Brutalität kolonialer Herrschaft: Auch wenn die Deutschen sich nur schwer vorstellen können, dass die `Wilden´ so etwas wie Zivilisation besitzen, waren die Leute vom Duala-Stamm schon lange erfolgreiche Händler und die Generationen der Familie Bell galten bei ihnen als herausragend erfolgreich. Aber da die Duala eine Art Konsensdemokratie herausgebildet hatten, waren die jeweiligen Stammes-Sprecher auf Gespräche, auf besseres Wissen und eben Erfolge angewiesen. Dieses höchst zivilisierte Regime musste der deutschen Befehlskette und ihrer Waffentechnik unterlegen sein.

Säckeweise ließ der Schutztruppenoffizier Hans Dominik die abgeschnittenen Köpfe schwarzer Feinde transportieren, vielleicht auch zur Dekoration für ein Regal daheim. Dass nach ihm immer noch eine Straße in Hamburg-Jenfeld benannt ist, wird sicher mit seinen Verdiensten um die deutsche Kolonie zusammenhängen: „Die Neger müssen wissen, dass ich der Herr bin und der Stärkere; solange sie das nicht glauben, müssen sie es eben fühlen, und zwar hart und unerbittlich, so dass ihnen für alle Zeiten das Auflehnen vergeht“ zitiert ihn Christian Bommarius und er erinnert auch daran, dass die deutsche Kolonie als „twenty-five country“ bekannt war, jenes Stück Land, in dem mindesten fünfundzwanzig Schläge mit der Nilpferdpeitsche üblich waren, wenn „der Neger“ nicht das tat, was der weiße Herr wollte. August Bebel verteilte damals aus Protest Kolonial-Peitschen im Reichstag. Solch despektierliche Aktionen würden der heutigen SPD kaum einfallen.

Als die Maßnahmen der deutschen Kolonialmacht die Existenzmöglichkeiten der Duala unter das Minimum drückten, als man sie zwangsweise umsiedelte und ihren Handel faktisch verbot, besann sich Rudolf Manga Bell auf jenes Rechtsprinzip, das er wohl aus Deutschland mitgebracht hatte: Pacta sunt servanda, Verträge sind einzuhalten. Und es gab einen Vertrag zwischen den Deutschen, durch Hamburger Handelshäuser vertreten, der einst mit den Dualas abgeschlossen worden war. Dieser Vertrag sah ein Kündigungsrecht vor. Der sehr deutsche Schwarze Manga Bell wollte den Vertrag erfüllt sehen. Unterstützt von deutschen Rechtsanwälten wie Hugo Haase und Paul Levi, die zur „intellektuellen Elite der Sozialdemokraten“ zählten. Aber er erfährt sehr schnell, das deutsches Recht nur für echte Deutsche gilt.

Wer das Buch von Bommarius mit einer Internet-Recherche begleitet, wird in der als alternativ gerühmten Wissensmaschine WIKIPEDIA zum deutschen Kamerun eine Sprache finden, die zwischen scheinbar nüchterner Distanz und haltlosen Euphemismen hin und her schwankt. Da „erzwingt“ ein Kolonialoffizier „den ungehinderten Verkehr“ und von Jesko von Puttkamer – der als Gouverneur von Kamerun Symbol für Gier, Brutalität und Betrug war – weiß WIKI, dass er „Kamerun als deutsche Kolonie nachhaltig geprägt hat.“ Dieser postkolonialen Blindheit könnte Christian Bommarius mit seinem Buch „Der gute Deutsche“ ein Ende setzen, wenn es jene Verbreitung fände, die es verdient hat. – Wie dieser sonst sorgfältig recherchierende Journalist jüngst die schlichte Lüge über die Friedensbewegung – in der „Linke und Rechtsradikale in einem Bündnis“ geeint seien – hat verbreiten mögen, bleibt ein Rätsel.


Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Heinrich Hoffmann (1809–1894) Auf die Infoboxvorlage des Erstellers verlinken wikidata:Q215724

Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

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DL – Tagesticker 15.05.15

Erstellt von Redaktion am 15. Mai 2015

Direkt eingeflogen mit unserem Hubschrappschrapp

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Die Linke an der Saar steht nicht unter solch einen Verdacht

Die Götter sind mit den Geldern verschwunden – die Basis soll zahlen !!

Damit die Folgegeneration weiter kassieren kann

Wie weit wird der Fanatismus zu einer Partei noch getrieben ?

1.) Lindner will FDP-Basis um Millionen bitten

Die FDP ist mit 7,5 Millionen Euro verschuldet, auf dem Bundesparteitag in Berlin will Parteichef Lindner nun die Basis um Geld bitten.

Sueddeutsche

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2.) Kita-Streik geht weiter

ARBEITSKAMPF Gewerkschaft Verdi kündigt Fortsetzung des Streiks an. CDU-Abgeordneter fordert Rückzahlung von Kitagebühren an die Eltern. Eltern müssen auch in der kommenden Woche mit Streiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen rechnen.

TAZ

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Merkel diesmal ohne „Oben ohne“ Kette

Aber Aachen – bringt ja auch kein Kilometer Geld

3.) Karlspreis statt Krisenbewältigung

Bei der Verleihung des Karlspreises in Aachen feiert das europäische Establishment sich – und Martin Schulz. Der hätte den Preis besser abgelehnt.

Der Tagesspiegel

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4.) Therapeutin mit Zivilcourage

Es gärt im Land, es rumort in den Gemeinden!“, schreibt Angelika Schwarzmann in einem offenen Brief, der sich auch an den österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer und die Innenministerin Johanna Mikl-Leitner richtet.

TAZ

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Ach ja, wäre es nicht besser dafür „ein zu sitzen“ ?

5.) Linke stehen für Erzieher ein

Die Partei Linke. Offene Liste im Kreistag will den Sozial- und Erziehungsdienst aufwerten. Ihr Antrag wurde nach einiger Diskussion vertagt.

Neue Presse

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Der, Die – Letzten vom Tag

Laut verbreiteten Gerüchten aus Oggersheim soll sich Merkel

unter die Models geschmuggelt haben

6.) „GNTM“-Finale wegen Bombendrohung abgebrochen

Polizei durchsucht Arena

Dramatischer Abend beim Topmodel-Finale in Mannheim: Um 21.30 Uhr ist alles vorbei. Grund ist eine Bombendrohung. Die Polizei findet einen verdächtigen Koffer, aber fürs Erste keinen Sprengstoff.

FOCUS

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Sensation in Brüssel

Europa findet neuen Russlandkenner ( Experten)

Ist der vielleicht mit Bierbaum verwandt ?

7.) Elmar Brok wird Berater von Poroschenko

Wikipedia – Qualifikation: Nach dem Abitur im Jahre 1966 am Gymnasium Theodorianum in Paderborn studierte Brok ohne Abschluss Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft an der University of Edinburgh. Nach einem Rundfunkvolontariat war er als Rundfunk- und Zeitungsjournalist tätig. Später war Brok Europabeauftragter des Vorstandes der Bertelsmann AG und von 2004 bis 2011 dessen Senior Vice President Media Development.

Die Welt

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

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