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Archiv für Mai 1st, 2015

Fluchtpunkt Mittelmeer

Erstellt von Redaktion am 1. Mai 2015

Fluchtpunkt Mittelmeer

Ja, wie sich die Zeiten doch ändern. Hatten wir doch früher, wenigstens noch ab und zu Jung – Politiker welche sich gegenüber den Etablierten dazu ermuntert fühlten auch einmal die Wahrheit zu sagen. So wie 1984 Joschka Fischer im Bundestag den ich wie folgt zitiere: „Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch.“ Schade eigentlich, das dieser Mut heute von niemanden mehr aufgebracht wird, was sicher auch als das Zeichen einer breiten Anpassung der Parteien gewertet werden muss.

Heute, wenn ich mir so die Skandale um die Flüchtlinge ansehe und den Argumenten unserer selbsternannten „Spitzenpolitiker“  lausche? Was liegt da näher als das wir wieder einmal an die Zeiten und Redewendungen eines Joschka Fischer erinnern, als dieser noch in Turnschuhen auftrat? Wobei ich im Moment noch nicht einmal nur an Merkel und Gauck denke, sondern gleich in der Mehrzahl von vielen Präsidenten und auch über allen Parteien hinweg schreien möchte und dem Satz gleich das Wort „groß“ beifügen könnte.

Wobei die Erstgenannten ja schon zu Zeiten der Wende in den obligatorischen Schützengräben liegen blieben und den Mutigen die Arbeit überließen. Sie wagten sich erst nach oben, lange nachdem die Taten vollbracht waren um dann letztendlich einen für sie unverdienten Lohn zu kassieren. Auch auf das Risiko hin, in den Verdacht zu geraten hier Verschwörungstheorien aufzubauen, ist es doch zumindest auffällig das die Vergangenheit einer IM Erika und eines IM Larve im Zusammenhang gesehen, nicht kritischer von der Presse in ihren Betrachtungen einbezogen zogen wird. Aber vielleicht ist die Verbeugung vor einem Amt unterdessen auch zu einer anbiedernden Gewohnheit der Medien geworden.

Die Frage welche gestellt werden sollte ist doch, wie viele Menschen pro Tag im Mittelmeer ertrinken müssen um die Aufmerksam der politischen Kaste zu erwecken? Bei einem Flugzeugabsturz mit Deutschen Insassen reicht die Anzahl von runden 70 Deutschen – Toten aus, um zu voyeuristischen Rundflügen zwecks Betrachtung des Elend aufzubrechen. Da wird auch öffentlich im Kölner Dom zu einer staatlichen Trauerfeier aufgerufen – warum eigentlich staatlich – mit all den dazugehörigen Pomp, um auch ja die Aufmerksamkeit der Massen auf sich zu ziehen. Es fehlte nur noch das rasseln der Säbel.

Sicher hier geht es um Wählerstimmen zur Erhaltung der ganz persönlichen Macht bei den nächsten Wahlen. Was zählen da schon ein paar tausend Flüchtlinge, zudem wenn diese auch noch eine andere Hautfarbe aufweisen. Zu einem Sondergipfel setzte man sich dann doch noch zusammen um so auch für Außenstehende die eigene Unfähigkeit sichtbar zu machen.

Das, ein für die Flüchtlinge tragbares Ergebnis erarbeitet würde, war wohl nicht zu erwarten. Zu einer Gedenkminute, live im Fernsehen, konnte man sich dann doch noch durchringen. So wird jetzt schon angedeutet mit Waffengewalt gegen die Schlepper vorgehen zu wollen. Und selbst ein geschwätziger Journalist empfahl den Politikern eine Bombardierung der Schlauboot Produktionsstätten in Nordafrika.

Wobei die Schlepper doch an und für sich zu unseren Politikern in einen gewissen verwandtschaftlichen Verhältnis stehen. Zumindest in Zeiten wenn Wahlen angesagt sind. Diese  versuchen doch auch mit falschen Versprechungen Wähler an die Urnen zu schleppen. So liegt der Unterschied also an oder in den Urnen? Ja, und an den Preisen welche wir für nicht erbrachte Leistungen zahlen. Einen viel höheren Preis als für die Flüchtlinge, welche ja auch später, dank ihrer Arbeit wieder Geld in die Kassen bringen.

So hat sich die Qualität der Politiker auch für die BürgerInnen in den letzten Jahren sichtbar und rapide verschlechtert. Können wir, die Älteren doch noch Vergleiche ziehen mit Schmidt Schnauzem, eine Person welche sich zugunsten Deutscher Interessen auch gegen die USA durchsetzte, und den dann nachfolgenden lebenslangen Kanzler Helmut Kohl.  Der Jugend heute ist das leider nicht möglich. Sie sieht nur noch Schmidt  – Rollstuhl und Helmut das Brot. Wobei diese Beiden heute noch weit mehr auf die Beine stellen als die Nachfolger mit ihren Lobby Kabinetten.

Fluchtpunkt im Mittelmeer

AUS VALETTA CHRISTIAN JAKOB

GESTRANDET Kein EU-Staat liegt näher an den Flüchtlingsunglücken vor Nordafrikas Küste als die kleine Insel Malta. Auch die Toten der Katastrophe vom 19. April sind hier begraben. Ein Ortsbesuch

Bei den toten Babys, ganz hinten, war noch Platz. An die Kinder, die hier begraben sind, erinnern Stofftiere, Spielzeuge, Fotos, an die Unbekannten erinnert nichts. Keine Steine, keine Namen. Die sechs Gräber mit den Nummern 47 bis 52 im Sektor D mussten reichen für die 24 Leichen der Flüchtlinge.

Malta ist das am dichtesten besiedelte Land der EU, entsprechend beengt geht es auf dem Hauptfriedhof Santa Maria Addolorata zu.

800 Menschen ertranken am 19. April im Mittelmeer vor Libyen, es war die bislang größte Katastrophe dieser Art. Maltesische und italienische Retter kamen gemeinsam zu dem Unglücksort auf See. 27 Menschen überlebten, 24 Tote wurden geborgen.

Auf seinem Rückweg machte das italienische Kriegsschiff „Gregoretti“ im Hafen der maltesischen Hauptstadt Valetta halt. Die Leichen lud es ab, die Lebenden nahm es mit nach Sizilien. Zur Trauerfeier in einem Zelt auf dem Flughafen von Malta kamen Italiens Innenminister Angelino Alfano und EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos; der Bischof und der Imam von Valetta sprachen Gebete. Eine Woche ist das her.

Nun liegt auf dem Friedhof eine graue Abdeckplatte, die Einfassung ist mit hellem Zement abgedichtet, ein paar Blumen verwelken. Zwischen all den prächtigen Gruften, Familienkapellen und Grabsteinen der erzkatholischen Insulaner sieht es aus, als wären die toten Flüchtlinge gar nicht da.

Jeder wird hierhergebracht

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Vito Manzari from Martina Franca (TA), Italy

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Krieg der Ukraine-Oligarchen

Erstellt von Redaktion am 1. Mai 2015

Vom Bundeswehr-Tanz auf den Gräbern begleitet

Autor: U. Gellermann
Datum: 30. April 2015
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Buchtitel: Ein Krieg der Oligarchen
Buchautor: Ulrich Heyden
Verlag: PapyRossa

Ganz hinten in der Medien-Reihe, im WDR 5, erfuhr man vor ein paar Tagen, dass der für Russland und die Ukraine zuständige Koordinator der Bundesregierung, Gernot Erler, die Kiewer Regierung gewarnt hat: „Die Erwartungen der Ukraine gehen in eine Richtung, die nicht realistisch ist.“ Hätten Erler, Merkel, Steinmeier & Co. damals, als sie das Ukraine-Abenteuer auf dem Maidan begannen, nur Ulrich Heyden gefragt. Der seit 1992 in Moskau arbeitende Korrespondent für „Die Wochenzeitung“ (Zürich), hätte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Ob es noch reicht, der den Krieg riskierenden deutschen Außenpolitik Heydens jüngstes Buch „Ein Krieg der Oligarchen“ zu schenken, ist fraglich. Denn Heyden, der auf dem Kiewer Maidan war, der persönlich in Donezk, Schachtjorsk und Odessa recherchiert hat, mag die in deutschen Medien und deutscher Politik weit verbreitete These von „Putins Krieg“ in der Ukraine nicht stützen. Und die angeblichen deutschen Sachkenner lasen sich höchst ungern das Brett vom Kopf nehmen, das sie sich von den USA vor den Kopf haben nageln lassen.

Weil Heyden keine vorgefasste Meinung hat, wird er bereits zu Beginn des Buches dem Kiewer Maidan gerecht, den er nach seinem Besuch im Januar des letzten Jahres als Basisbewegung gegen Korruption und Oligarchen-Wirtschaft schildert und in der er durchaus linke Einsprengsel entdeckt. Doch während der versammelte deutsche Mainstream noch von einer puren Demokratiebewegung schreibt und sendet, spürt der sorgfältige Journalist schon dem Rechten Sektor nach: Der habe sich schon seit der Orangenen Revolution 2004 in paramilitärischen Trainingslagern getroffen, Fackelmärsche für den Nazi-Kollaborateur Bandera organisiert und die „nationale Revolution“ vorbereitet. Während die GRÜNEN rund um den Maidan nur „Freiheitskämpfer“ erkennen mochten, deckt Heyden auf, dass es der Rechte Sektor war, der den von Frank W. Steimeier inspirierten „Sechs-Punkte-Plan“ in den Papierkorb warf, und der den Ministerpräsidenten, Wiktor Janukowitsch, mit Drohungen zur Flucht veranlasste. Einer dieser vom Westen apostrophierten „Freiheitskämpfer“ wird von Heyden exemplarisch entlarvt: Er hatte seine solide Schießausbildung und seine Indoktrination dem „Kongress Ukrainischer Nationalisten“ zu verdanken.

Einen besonderen Abschnitt widmet Heyden den „Scharfschützen“ jenen bis heute anonymen Mördern vom Maidan, die von Klitschko und Jazenjuk sofort den Kräften um Wiktor Janukowitsch zugeordnete wurde. Eine unbewiesene These, die aber eil- und dienstfertig von den deutschen Medien weiterverbreitet wurde. Denn wenn es der „blutige Diktator“ Janukowitsch war, dann rechtfertigte sich der Putsch wie von selbst. Heyden protokoliert solch seltsame Fakten wie jene, dass auf der Maidan-Tribüne bereits von „drei Scharfschützen“ die Rede war, als das noch niemand hätte wissen können. Und auch davon schreibt der Autor, dass „aus den von Maidan-Aktivisten besetzten Gebäuden geschossen wurde.“ Bis heute mag die Kiewer Regierung die Verbrechen nicht aufklären. Verschwundene Beweise lassen die Zweifel am Aufklärungswillen der Behörden wachsen.

Auch ein nächstes Massaker findet keine Aufklärung: Jener Anschlag gegen etwa 100 Menschen, die auf dem Scheiterhaufen des Gewerkschaftshauses in Odessa verbrannt wurden. Dem Massenmord hat der deutsche Medienmainstream das Wort „Katastrophe“ gewidmet. Es hätte nicht viel gefehlt und der „objektive“ Journalismus hätte das Wort „Natur“ davor gesetzt. Ulrich Heyden nimmt die schmerzhafte Aufgabe auf sich, vor Ort mit Überlebenden zu reden und mit Augenzeugen des Geschehens. Und er stellt die Fragen, die gestellt werden müssen: Warum kam die Feuerwehr erst 38 Minuten nach dem ersten Alarm, warum hat sich die Polizei völlig passiv verhalten? Fragen, die auch Aussenminister Steinmeier hätte stellen könne. Er war, so schreibt Heyden, elf Tage nach dem Brand in Odessa. Eigentlich habe er einen Kranz vor dem Gewerkschaftshaus niederlegen wollen. Aber der Gouverneur habe ihm geraten das nicht zu tun: Er könne Unruhen auslösen.

Heydens ruhige, professionelle Schreibe ist eine wohltuende Abwechslung zu den Propaganda-Texten für Kiew, denen die deutschen Leser und Zuschauer seit Monaten ausgesetzt sind. Neben seinen sozialen Analysen über die Auswirkungen der IWF-Interessen an der Ukraine – Preis-Explosionen bei den Wohnungsnebenkosten, brutale Kürzungen im medizinischen Sektor – macht er sich auf und sucht die von Kiew verordnete Kriegsbegeisterung in der Ukraine. Er findet um die 10.000 Deserteure, Soldaten-Frauen, die gegen das Verheizen ihrer Männer protestieren und den Mindestpreis vom 600 Euro für eine ärztliche Untauglichkeits-Diagnose. Und er ist sich auch sicher, dass es nur Frieden geben kann, wenn man gemeinsam mit Russland nach Lösungen sucht und Kiew direkte Verhandlungen mit den Separatisten aufnimmt. Dazu bedarf es auch und gerade auf deutscher Seite einer gewissen Klugheit und Sensibilität.

Wie viel Sensibilität die deutsche Seite aufbringt, ist am 9. Mai im Berliner „Palais am Funkturm“ zu besichtigen: Ausgerechnet am 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus werden beim “Ball des Heeres” Militärs und Spitzen der Gesellschaft auf den Gräbern jener Menschen tanzen, die mit ihrem Tod die braune Pest beendet haben. Weil nun mal, so wagt die Heeresleitung zu erklären, an diesem Datum auch der 60. Jahrestag des Beitrittes der Bundesrepublik Deutschland zur NATO zu feiern sei.

Vorstellung des Buchs von Ulrich Heyden
Am Montag, 04.05.2015 | 19:00 Uhr
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Salon, Berlin
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin

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Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Mattana

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DL – Tagesticker 01.05.15

Erstellt von Redaktion am 1. Mai 2015

Direkt eingeflogen mit unserem Hubschrappschrapp

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Und schon passt der nächste Artikel

1.) Thüringer Linke bricht Koalitionsvertrag –

Sozial Benachteiligte leiden

Thüringens Infrastrukturministerin Birgit Keller (Linke) bricht offensichtlich den Koalitionsvertrag – zum Nachteil Tausender junger und alter Menschen, die sozial benachteiligt sind.

Thüringer Allgemeine

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Auch in diesem Land – egal wer auch immer regiert !

2.) „Die Macht ist da, wo das Geld ist“

CHANCEN Lance Lucas, Leiter der schwarzen Handelskammer in Baltimore, über Ungleichheit und Diskriminierung – und Wege, aus dem Kreislauf der Armut auszubrechen

TAZ

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3.) Radrennen in Frankfurt nach Bombenfund abgesagt

Nach dem Bombenfund in Oberursel ist das für Freitag geplante Profi-Radrennen «Rund um den Finanzplatz Frankfurt-Eschborn» abgesagt worden. Diese Entscheidung traf das hessische Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstagabend.

FR

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Jetzt steht die Bottroper Grinsekatze unter Denkmalschutz

4.) Katzenabschuss wird verboten

JAGDGESETZ Der grüne Umweltminister in NRW verbietet brutale Fangmethoden und schützt mehr Tierarten. Waidmänner sind empört über die „grüne Arroganz“

TAZ

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Da gucke mal einer hin

Ähnliche Töne hat man von Linken Stinkern nie gehört

5.) Kathrin Oertel entschuldigt sich bei Muslimen

Neue Töne von Ex-Pegida-Frontfrau Kathrin Oertel: Auf Facebook hat sie ein Video gepostet, in dem sie sich bei allen Muslimen entschuldigt. Sie sei mitverantwortlich für antiislamische Hetzkampagnen.

Der Spiegel

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Ganz einfach – Peter Prinzip

Nieten vertuschen so die eigene Unfähigkeit

6.) Teflonminister Thomas de Maizière –

Warum ist er eigentlich noch im Amt?

Wann auch immer in Deutschland in den vergangenen Monaten Affären auf der politischen Agenda auftauchten, war dieser Mann meist beteiligt: Thomas de Maizière.

FOCUS

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Der, Die, Das – Letzte vom Tag

Und Sahra lässt sich dann von ihm die Haare bürsten

7.) Janis Varoufakis wechselt zur Deutschen Bank

Der Umbau der Deutschen Bank nimmt immer konkretere Formen an: Um künftig mehr Gewinn einfahren zu können, wollen Jain und Fitschen den prominentesten Zocker Europas nach Frankfurt holen.

Die Welt

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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