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Archiv für April 21st, 2015

Die falsche Toleranz

Erstellt von Redaktion am 21. April 2015

„Charlie Hebdos“ Vermächtnis

File:Strasbourg manifestation Charlie Hebdo 11 janvier 2015-2.jpg

AUS PARIS RUDOLF BALMER

VERMÄCHTNIS „Charlie Hebdo“-Herausgeber Stéphane Charbonnier erklärt in seinem postum erschienenen Manifest, warum die Blasphemie der Karikaturisten nichts mit Islamophobie und Rassismus gemein hat

Zwei Tage vor dem Attentat auf das Satiremagazin Charlie Hebdo hatte Stéphane Charbonnier, genannt Charb, ein kleines Büchlein zu Ende geschrieben, das jetzt wie ein politisches Vermächtnis des Karikaturisten in den Buchhandel gelangt. Charb war zusammen mit elf anderen Personen beim Anschlag von den beiden islamistischen Terroristen Saïd und Chérif Kouachi erschossen worden. „Wir haben Charlie Hebdo getötet“, riefen am 7. Januar die Attentäter, die angeblich mit ihrer Bluttat die Beleidigung des Propheten durch Mohammed-Zeichnungen rächen wollten. Sie sind jedoch auf der Flucht selbst getötet worden, und das freche und gelegentlich blasphemische Charlie Hebdo haben sie erst recht nicht zum Schweigen gebracht. Charbs kritische Stimme ertönt nun mit diesem postum veröffentlichten Manifest weiter.

 Es trägt den Titel „Lettre aux escrocs de l’islamophobie qui font le jeu des racistes“, was man mit „Offener Brief an die Hochstapler der Islamophobie, die den Rassisten den Weg ebnen“ übersetzen kann. Er attackiert darin als notorische Feinde von Charlie nicht nur Islamisten und andere reaktionäre Fundamentalisten, sondern auch die Medien, die aus falsch verstandener Toleranz oder aus Angst vor Reaktionen jede Blasphemie verwerfen und die Kritik am Islam als Form von Rassismus ablehnen. „Wenn man argumentiert, dass man über alles lachen kann außer über bestimmte Aspekte des Islam, weil die Muslime da viel empfindlicher sind als der Rest der Bevölkerung, was ist das anderes als Diskriminierung?“

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Linke Gesinnungs-Polizei

Erstellt von Redaktion am 21. April 2015

Wie man sich vor der Volksfront schützt

Autor: U. Gellermann

Rationalgalerie

Datum: 20. April 2015

Endlich: Die Linkspartei im Land Berlin säubert die außerparlamentarische Aktion zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus von den falschen Teilnehmern: „Personen aus dem Spektrum der sog. Montagsmahnwachen und des sog. Friedenswinters“ sollen nach Auffassungen des LINKEN Landesvorstandes da nicht teilnehmen. Sogar das gute alte Wort „sogenannt“, einst von Axel Springer für die DDR eingeführt, erlebt seine Wiedergeburt. Auf die Berliner Linkspartei war schon immer Verlass: In der langjährigen Koalition mit der SPD hatte sie schon das Bundesland Berlin sozial gesäubert: Die Lehr- und Lernmittelfreiheit wurde abgeschafft, Landeseigentum verscherbelt und als die große Bürgerinitiative zur Rekommunalisierung der Berliner Wasserbetriebe ihre Forderung ins Parlament einbrachte, fand der Landeschef der LINKEN, Klaus Lederer, dieses Begehren des Volkes nur „peinlich“. Dass die Wähler die Linkspartei für ihren tapferen Sparkurs abstraften, nahm die LINKE mannhaft hin.

Die allgemeine Säuberung der Friedensbewegung von falscher Gesinnung hatte die Bundestagsfraktion der LINKEN schon im Dezember letzten Jahres begonnen. Der „Friedenswinter“, der gerade seine dubiosen Aktivitäten für den Frieden aufnahm, sollte „kein Geld, keine Menschen, keine Logistik“ erhalten, denn der sei irgendwie rechts, beschloss der rechte Flügel der Linkspartei und erklärte damit den linken Flügel der eigenen Partei, der den „Friedenswinter“ unterstützen wollte, für rechts. Ob nun im Ergebnis des Beschlusses der rechte Flügel als links und der linke Flügel als rechts gelten muss, ist unklar. Klar ist, dass streng demokratische Medien wie der West-Berliner Tagesspiegel diesem Weg zur linken Sauberkeit heftig applaudierten.

Flugs nahmen manche andere Linkspartei-Formationen die Säuberungs-Linie der Parteizentrale auf. Die Hamburger zum Beispiel, die zur Abwehr nichtlinker, fremder Elemente erklärten, dass der Ostermarsch nur den Antifaschisten gehöre und, dass sie dort keine „verkürzte Kapitalismuskritik“ dulden würden. Das war aber auch notwendig! Hätten doch zum Beispiel Unterzeichner des Prominenten-Aufrufes gegen den drohenden Krieg in Europa „Nicht in unserem Namen“, vielleicht am Hamburger Ostermarsch teilnehmen wollen. Doch keiner von denen war ein ausgewiesener Kapitalismuskritiker! Wenn zum Beispiel einer der Promi-Unterzeichner, wie der nationalkonservative Ex-Bundespräsident Roman Herzog, sich hätte einschleichen wollen, dann hätte die LINKE den aber der Aktion verwiesen! Herzog kam dann auch gar nicht. Dank der wachsamen Hamburger Linkspartei.

Wer sich die Website des „Friedenswinters“ ansieht, der findet dort so gefährliche Sprüche wie „Nein zu Krieg und Faschismus – Für eine Politik der Verständigung und friedlichen Konfliktlösung“ oder sogar „Unterstützt die Kriegsdienstverweigerer und Deserteure im Ukraine-Konflikt!“ Wie schrecklich! Doch erst wenn man sich den „Montagsmahnwachen“ wissenschaftlich zuwendet, wird das ganze Ausmaß des Schreckens offenbar. Hatte doch Peter Ullrich vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung der TU nach einer hochnotpeinlichen repräsentativen Umfrage unter den Montagswächtern festgestellt: “Überraschend war für mich, dass die Bewegung weit weniger rechts geprägt ist, als es zunächst den Anschein hatte. Und es ist zeitgleich noch überraschend, dass sie von einer immensen politischen Heimatlosigkeit geprägt ist – also Menschen die zwar sozial gut integriert sind, aber politisch von niemanden repräsentiert werden“.

Heimatlose Gesellen sind diese sogenannten Wächter also! Und die Unordnung kommt noch schlimmer schreibt das Institut: „Sie fühlen sich nicht vertreten durch ein politisches System, oder durch alternative und oppositionelle Gruppierungen.” Ja, hörmal, wie soll die Linkspartei diese Montagswächter denn jemals in ihre Schubladen bekommen. Bei so viel Regellosigkeit muss die linke Gesinnungs-Polizei einfach einschreiten. Noch grauenhafter sind die Antworten auf die Frage, was denn die Montagswächter bei der letzten Bundestagswahl so gewählt haben: Mit 42,6 Prozent lag die Linke weit vor der Piratenpartei, die nur von 15,4 Prozent der Befragten gewählt wurde. Wenn das nicht der Beweis dafür ist, wie geschickt diese Leute ihre rechte Gesinnung tarnen!

Wir warten jetzt alle darauf, dass der wachsame und demokratische Klaus Lederer einen weiteren Beschluss initiiert: Es muss eine linke Gesinnungs-Miliz zur Überwachung der Wahl-Lokale aufgestellt werden. Wenn dort ein Linkspartei-Wähler von der Miliz erwischt werden sollte, der schon mal an einer Montagsmahnwache teilgenommen hat, muss dessen Stimmzettel sofort eingezogen und verbrannt werden. Erst mit dieser rituellen Reinigung kann sich die Linkspartei endgültig vom Ruch einer sog. Volksfront säubern, an der jedes dahergelaufene Volk teilnehmen darf.


Fotoquelle: Screenshot: von TAZ / durch DL – Foto Jens Jeske

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DL – Tagesticker 21.04.15

Erstellt von Redaktion am 21. April 2015

Direkt eingeflogen mit unserem Hubschrappschrapp

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Linke Vollposten zeigen sich Lernfähig

Groth und Gehrcke nehmen an einer Versammlung von

Exil-Palästinensern nicht teil

1.) Endlich ernsthaft diskutieren

Sie haben dazugelernt: Dass an einer umstrittenen Konferenz palästinensischer Exilorganisationen offenbar keine Abgeordneten der Linkspartei teilnehmen werden, spricht für sie.

TAZ

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2.) Einfach mal die Klappe halten

FERNSEHEN Ihren stärksten Moment hatte die Jauch-Sendung vom Sonntag in der einen Minute, in der absolute Stille herrschte. Harald Höppner hat ein Boot gekauft und aufgemotzt.

TAZ

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3.) Auschwitz-Prozess in Lüneburg beginnt

Einer der wohl letzten großen Auschwitz-Prozesse beginnt heute in Lüneburg. Wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300 000 Fällen muss sich der frühere SS-Mann Oskar Gröning am Landgericht verantworten.

Augsburger Allgemeine

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Das was Sie soll kann Sie nicht, da Sie es nicht versteht

Sie hat ja noch nie etwas reales für die Gesellschaft geleistet

SPD – Sie plündern Deutschland

4.) Armut wird wegdefiniert

Die SPD-Ministerin Andrea Nahles will neu berechnen lassen, was Armut ist. Sie sollte besser mehr gegen soziale Not tun.

FR

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Niemand möchte bleiben wie er ist – Reisen bildet

5.) Krafts China-Reise beginnt mit Eklat

Hafenchef kehrt um

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft reist durch China. Ein Mitglied ihrer Delegation musste schon wieder umkehren – Duisburgs Hafenchef, ausgerechnet.

WAZ

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Es sind auch schon Politiker freiwillig zurückgetreten

Sie zeigten Charakter und keine politische Kälte

6.) Dieser Kommentar spricht vielen aus der Seele

Heute schlimm finden, was vor Sizilien passiert, aber morgen bloß keinen Flüchtling in der städtischen Turnhalle sehen wollen, sagte Tagesthemen-Kommentator Markus Preiß und traf damit einen Nerv.

Der Stern

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Der, Die, Das – Letzte vom Tag

Und die Misere darf dann dort Jagd auf Schlepper machen

Endlich eine Aufgabe der er vielleicht gewachsen wäre

7.) EU reagiert – Mittelmeer wird trockengelegt

Endlich unternimmt die EU etwas gegen die schrecklichen Flüchtlingskatastrophen vor ihren Toren: Künftig soll niemand mehr im Mittelmeer ertrinken können.

Die Welt

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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