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RENTENANGST

Archiv für März 6th, 2015

Der Wagenknecht Rücktritt

Erstellt von Redaktion am 6. März 2015

Persönliche Erklärung

Das war es dann wohl mit der Gala – Vorstellung? Wie unter anderen DPA meldet will Sahra Wagenknecht nicht mehr für den Fraktionsvorsitz kandidieren. Könnte wohl angenommen werden dass auch kaum jemand versuchen wird Ihr diesen Rücktritt von Ihren Rücktritt auszureden. Aber wie heißt es doch allgemein nicht nur in der Partei: „Nichts wird so heiß gegessen wie es zuvor gekocht wurde“. Denn nichts ist beständiger als das immer währende drehen von politischen Pirouetten. Darin zeigt ja auch gerade Frau Wagenknecht Ihre größten Talente.

Oder sollte jetzt die große Spaltung der Partei bevorstehen? Die ideologischen Traumwandler trennen sich von den Realos? Aber selbst, würden Sie sich morgen trennen wäre es gut möglich dass sie einige Tage später schon wieder zusammen marschieren. Wichtig ist alleine dass ein roter Fahnenschwenker voranschreitet.

Nicht einmal Ihre persönliche Entscheidung habe Sie innerhalb der Fraktion vortragen dürfen, beschwert Sie sich nun, dabei aber genau dieses hatte doch Ihr großer Mentor schon einen Tag zuvor über die Presse besorgt. Nachgedacht habe Sie über diese Entscheidung schon seit einiger Zeit wie Sie in einen „Offenen Brief“ erklärt.  Hier der Brief im Wortlaut welcher im Netz verbreitet wird:

Persönliche Erklärung

Brief von Sahra Wagenknecht an die Abgeordneten der Linksfraktion vom 06.03.2015

Liebe Genossinnen und Genossen,

im Herbst steht die Neuwahl der Fraktionsspitze an. Ich möchte Euch rechtzeitig darüber informieren, dass ich nicht für die Funktion einer Fraktionsvorsitzenden kandidieren werde.

Den letzten Ausschlag für diese Entscheidung, über die ich schon seit längerem nachdenke, haben der Verlauf und die Ergebnisse der Fraktionssitzung von Freitag letzter Woche gegeben. Ich halte es für einen strategischen Fehler, dass die große Mehrheit der Fraktion dem Antrag der Bundesregierung auf Verlängerung des griechischen „Hilfsprogramms“ zugestimmt hat. Wir alle unterstützen die Syriza-Regierung in ihrem Ringen, Griechenland aus der verheerenden Krise, in die das Land durch die Diktate der Troika gestürzt wurde, wieder herauszuführen. Ich denke, ich kann für mich in Anspruch nehmen, dass ich diese Solidarität in den letzten Wochen in sehr vielen öffentlichen Statements in deutschen und auch griechischen Medien zum Ausdruck gebracht habe. Aber wir haben im Bundestag nicht über das griechische Regierungsprogramm abgestimmt, sondern über einen Antrag der Bundesregierung, der auf genau diese katastrophale Politik der Auflagen und Kürzungsdiktate positiv Bezug nimmt und ihre Fortsetzung einfordert. Wir haben damit unsere bisherige europapolitische Positionierung zumindest infrage gestellt und geben den anderen Parteien die Gelegenheit, uns in Zukunft mit diesem Widerspruch vorzuführen.

Dass es um eine europapolitische Positionsverschiebung und nicht um taktische Meinungsverschiedenheiten geht, wurde spätestens dadurch deutlich, dass zwei unserer bisherigen Kernforderungen – die Forderung nach einem Schuldenschnitt für Griechenland und die Forderung nach einem mit EZB-Geld finanzierten Investitionsprogramm, beides im übrigen Forderungen, die auch Syriza immer wieder vorgetragen hat (so viel zum Thema „Solidarität“!) – in der Fraktionssitzung aus unserem eigenen Antrag gestrichen bzw. gar nicht erst aufgenommen wurden.

Es spricht für unsere ökonomische Kompetenz, dass die Linke schon 2010 mit der Forderung nach einem Schuldenschnitt, der Haftung von Banken und privaten Anlegern, einer Vermögensabgabe für Multimillionäre und EZB-Direktkrediten eine konsistente Alternative zu Merkels vermeintlichen „Euro-Rettungspaketen“ in die Debatte eingebracht hat. Eine Alternative, die der Bevölkerung der betreffenden Länder viel Leid und den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern in Deutschland Milliardenverluste erspart hätte. Aber schon damals waren diese Positionen in der Fraktion nur gegen Widerstände durchsetzbar. Inzwischen werden sie von einem Teil der Fraktion massiv angegriffen, wie auch die Diskussionen auf unserer Klausurtagung im Januar gezeigt haben. Und das, obwohl die Entwicklung der letzten Jahre uns rechtgegeben hat.

Neben den inhaltlichen Entscheidungen markiert der Verlauf der Fraktionssitzung vom 27.2. für mich auch einen Umgang miteinander, den ich nicht akzeptiere. Dass mir die Fraktion per Mehrheitsbeschluss verweigert, ihr auch nur meine Argumente für ein anderes Stimmverhalten vorzutragen – bei einem Thema, für das ich seit 2010 öffentlich an vorderster Stelle die Positionen der Linken vertrete – ist ein offener Affront und unterstreicht, dass ein Teil der Fraktion in eine andere Richtung gehen möchte als ich sie für sinnvoll halte.

Ich engagiere mich politisch, weil ich es unerträglich finde, wie dreist die Regierungen Europas die Ungleichheit vergrößern, wie selbstverständlich Armut und Hungerlöhne selbst in Deutschland wieder geworden sind und wie ignorant alle Traditionen einer friedlichen Außenpolitik in den Wind geschlagen wurden. Ich will, dass es dazu mit der Linken eine selbstbewusste, angriffslustige und vor allem eine stärker werdende Gegenkraft gibt, die den Trend irgendwann auch in Deutschland wenden kann. Dafür will und werde ich weiterhin kämpfen, mit all der Kraft und den Fähigkeiten, die mir zur Verfügung stehen.

Bei den Mitgliedern der Fraktion, die mich unterstützt und die erwartet haben, dass ich im Herbst für den Fraktionsvorsitz kandidiere, möchte ich mich für ihr Vertrauen bedanken. Ich weiss, dass ich sie mit meiner Entscheidung enttäusche. Dennoch bitte ich sie um Verständnis. Ich bin überzeugt, dass ich politisch letztlich mehr bewege, wenn ich mich auf das konzentriere, was ich am besten kann.

 Solidarische Grüße,

Sahra Wagenknecht

Wagenknecht kandidiert nicht für Linke-Fraktionsvorsitz

Sahra Wagenknecht, die stellvertretende Bundestags-Fraktionschefin der Linken, verzichtet auf eine Kandidatur für den Fraktionsvorsitz.

  • Als Grund nennt sie die mehrheitliche Zustimmung ihrer Fraktion zur Verlängerung der Finanzhilfen für Griechenland.

  • Im Herbst steht bei der Linken die Neuwahl der Fraktionsspitze an. Wagenknecht galt neben Dietmar Bartsch als aussichtsreichste Kandidatin.

Quelle: Sueddeutsche >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: Blogsport

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Kratzbürste Andrea Nahles

Erstellt von Redaktion am 6. März 2015

SCHURKEN, DIE DIE WELT BEHERRSCHEN WOLLEN

Kratzbürste de luxe

Andrea „Brocken“ Nahles

Von PETER KÖHLER

Der Jürgen Trittin der Gegenwart hat einen Namen: Andrea Nahles. Ältere Leser mit gut sortiertem Gehirn werden sich erinnern, dass der unter Schröder lebende Bundesumweltminister nur mit viel Geduld und Spucke seine Amtszeit überstand. Aber schwere Dellen davontrug, weil Atomindustrie, konservative Politiker und eine traditionell mit rechter Schlagseite durch den Tag schippernde Presse ihn bei jeder Gelegenheit zu zerstückeln versuchten. Fast hätte die Bild-Zeitung, als alle anderen Kritikpunkte verpufft waren, ihn noch mit einem gefälschten Foto aus der Bahn geworfen.

Es war bekannt, dass Trittin als tiefroter Student nicht bloß an Staat und Wirtschaft ein wenig herumkratzen mochte, wie es das Vorrecht jeder blühenden Jugend ist, sondern beide voll und ganz zusammentreten wollte. Alle Alarmglocken gingen auf Halbmast, als er 1998 an die Macht kam. Doch er hatte längst von der normativen Kraft der Realität gekostet: Statt das komplette System umzudrehen, wollte er nur noch seine dunklen Flecken reparieren und wünschte dem Kapitalismus alles Gute für seinen weiteren Lebensweg.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Norbert Lammert

Erstellt von Redaktion am 6. März 2015

Man redet Deutsch

Ich bekomme die Alte noch so klein

Autor: U. Gellermann

Rationalgalerie

Datum: 05. März 2015

Sprich gefälligst erstmal Deutsch: Diesen Herrenmenschen-Satz kann man schon mal in der U-Bahn hören, wenn ein deutscher Pädagoge mit Hauptschulabschluss einem dieser Ausländer mal klar macht, dass nicht alle Tage Kreuzberg ist. Natürlich nur dann, wenn nicht mehrere Fremde in der Nähe sind. Nun hat der Bundestagspräsident, wohl geschützt durch ganze Bataillone von Sicherheitsbeamten, auch eine Lanze für das Deutschtum gebrochen: „Dass jemand, der in Deutschland tätig ist, auch Deutsch spricht, halte ich für eine schiere Selbstverständlichkeit. Das sollte auch für Imame gelten.“

Das kann natürlich nur der Anfang sein. Demnächst, so ist zu hoffen, wird es in den Werbeagenturen ein Lammert-Verbot für „Denglisch“ geben, jene kryptische Mischung aus schlechtem Deutsch und noch schlechterem Englisch, das zu Wendungen wie „entweder machen wir es jetzt stylisch oder es wird gecancelt“ führen kann. Auch in der IT-Branche wird bald der Bundes-Sprachen-Schutz (BSS) eingreifen, wenn mal wieder „gedownloadet“ wird oder beim Auspacken des neuen „smartphone“ das Kommando „zip it!“ ertönt, um dann in der „Cloud“ zu verschwinden obwohl keine einzige Wolke am Himmel ist. Nur wenig später wird Lammert dann deutsche Untertitel unter bayerische TV-Serien durchsetzen. Schließlich wissen wir alle, dass die DDR am Wort „Broiler“ gescheitert ist: Ein Staat, der ein Grillhähnchen amtlich zum Broiler machte, konnte auf Dauer nicht ernst genommen werden.

Norbert Lammert kommt aus Bochum: Dort besuchen jährlich etwa 70.000 Pilger die Stiepeler Wallfahrtskirche St. Marien mit dem Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter“. Und obwohl die Reform der katholischen Messe das Lateinische im Gottesdienst weitgehend abgeschafft hat, ist das mystische „amen“ immer noch nicht durch das von Luther übersetzte „wahrlich“ ausgewechselt worden. Wahrlich wurde Norbert Lammert vom zutiefst katholischen „Cusanuswerk“ mit einer Graduiertenförderung auf die Erfolgsleiter gehoben. Nicht auszuschließen ist, dass hinter der Forderung des Karriere-Katholiken „Man spricht Deutsch“ schnödes Konkurrenz-Denken steckt: „Man ist katholisch, zumindest aber christlich“. Nicht auszudenken wenn die Bochumer Wallfahrt künftig von der Mekka-Pilgerei überschattet werden würde.

Lammert gehörte schon vor Jahren zu den Bundestagsabgeordneten, die der deutschen Sprache Verfassungsrang geben wollten: Sie sollte Bestandteil des Grundgesetzes werden. Der Mann, der sich öffentlich weltläufig gibt, leidet offenkundig an einem Deutsch-Komplex. Seit Jahren versucht er sich in Kompensation: Kreuze und Großkreuze aller Art schmücken seine Brust und krümmen seinen Rücken. Doch die wichtigste aller Ehrungen ist ihm sicher die „Fiege-Bierkutschermütze“, eine Ehrung der Bochumer Fiege-Privatbrauerei. Wer dem Alkohol dergestalt ehrend verbunden ist, dem muss der Islam fremd sein: Prost Imam, hier wird Deutsch gesprochen.

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Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Heinrich-Böll-Stiftung

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DL – Tagesticker 06.03.15

Erstellt von Redaktion am 6. März 2015

Direkt eingeflogen mit unserem Hubschrappschrapp

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Reicht doch aus – Die SPD ist dabei

Selbst fressen macht fett

1.) Vorwurf: Kein kritischer Geist

INVESTITIONEN Verbraucherschützer sind empört über Zusammensetzung der Kommission, die über private Finanzierung von Infrastruktur berät

TAZ

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Für die Abgeordneten bleiben Mieten zahlbar

2.) Was die Mietpreisbremse für Mieter bedeutet

Ist jetzt bald Schluss mit Mietwucher? Der Bundestag hat am Donnerstag die Mietpreisbremse beschlossen. Was bedeutet das neue Gesetz für Mieter, Vermieter und den Wohnungsbau? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

MZ

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Sie plündern nicht nur Deutschland

Peer Steinbrücks neue Geld – Druckpresse

3.) „Ukraine Tomorrow“: Einheimische Oligarchen

und westliche Politikerplündern die Ukraine

Am Dienstag trafen sich auf Einladung des berüchtigten ukrainischen Oligarchen Dmytro Firtasch zahlreiche Vertreter der europäischen Eliten im prunkvollen Palais Ferstel in Wien.

WSWS

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Was fehlt ? Der Golfschläger!

4.) Gabriel auf Golf-Reise: Vier Tage Weltpolitiker

Endlich darf Sigmar Gabriel auch ein bisschen Außenpolitik machen – er reist in die Golfregion. Es geht um Waffen und Erdöl, aber auch um den Fall des saudi-arabischen Bloggers Badawi. Menschenrechtler erwarten vom Vizekanzler Klartext.

Der Spiegel

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Selig die bekloppten –

denn sie brauchen keinen Hammer mehr

5.) PKK-FAHNE IM BUNDESTAG

Linke-Abgeordnete verliert Immunität

BERLIN | Der Bundestag hat die Immunität der Linken-Abgeordneten Nicole Gohlke aufgehoben. Auf einer Demonstration hatte sie die Fahne der verbotenen Kurdenpartei PKK gezeigt, die Staatsanwaltschaft möchte daher ein Strafverfahren einleiten.

TAZ

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Jetzt aber Ruhe bitte: Kumpel macht Mundlos Sprachlos

6.) NSU: Der Mundlos-Kumpel erzählt

Im NSU-Prozess berichtet der Chemnitzer Zeuge Hendrik L. von seiner Freundschaft zu einem Mitglied des Trios.

Freie Presse

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Der, Die, Das – Letzte vom Tag

Vorstoß aus dem Linken Untergrund?

Im Saarland bleibt aber alles beim Alten

7.) Verweis für Turnvater Jahn

Berliner Schule trennt sich von Namenspatron

Zu „altbacken“, „sehr national“ und „schwer vermittelbar“ sei Jahn.  Eine Berliner Schule legt nun den Namen „Friedrich Ludwig Jahn“ ab.

MZ

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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