DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

Archiv für Juli 17th, 2014

Wir ? – Nicht mit Mir !

Erstellt von Redaktion am 17. Juli 2014

Linke Politikerin will das „wir“ streichen

Was für eine Debatte wird da zur Zeit im Magazin „Stern“ geführt nur da sich eine Politikerin erlaubt hat persönlich Stellung zu beziehen? In einem freien Demokratischen Land! Sagen wir denn an der anderen Seite nicht auch dass derjenige welcher A sagt auch unweigerlich ein B folgen lassen muss? Ist es Rechtens sich bei den schönen Dingen mit einem „Wir“ überall dort einkaufen zu können wo es uns angenehm erscheint um uns dann den Schlechten zu verwehren?

Ja, ich wehre mich dagegen als 44 Geborener, mich für die Machenschaften der Vorgenerationen verantwortlich machen zu lassen und vermute dass, wenn ich den Wawziniak angreifenden PolitikerInnen, welche sich hier auf ein Ihnen sympathisches  Trittbrett schwingen, in dieser Sache ein „Ihr seit auch Schuld“ entgegen rufen würde, der Protest größer wäre.

Ich wehre mich auch dagegen, mich irgend wann einmal dafür verantwortlich machen zu lassen wenn Deutsche Krieger von Politikern für deren politisches Versagen missbraucht werden. Gleiches gilt für die Errichtung von Mauern um Europa welche den Namen Frontex tragen. Ich schämte und wehre mich als Individium dagegen, mich unter „Wir“ Sager eingruppieren zu lassen, welche stillschweigend mitansehen sollen wie Mächte hier, Menschen im Mittelmeer absaufen lassen. Das gleiche könnte nun in einer schier endlosen Kette weitergeführt werden. Ihr Versagen sollten die Verursacher schon alleine verantworten.

Ja, ich stehe auch nicht auf wenn die Nationalhymne gespielt wird und beteilige mich nicht an den Gesang. Vielleicht aus Protest da ich weder meine Zeugung noch meine Geburt in irgendeiner Weise beeinflussen konnte und das Glück hatte erst 44 geboren zu sein. Ich kann mich sehr gut daran erinnern während meiner Schulzeit die Prügel von Nazilehrern erduldet zu haben, welche wohl, da sie den Krieg verloren hatten, besonders hart zu schlugen. Dafür könnte man sich doch auch einmal bei Adenauer bedanken, welcher heute so glorifiziert wird.

Nein, ich habe den Rasen eines Fußballstadion in Brasilien nie betreten. Habe keinen Beitrag zu diesen großen sportlichen Erfolg der Mannschaft beigetragen und freue mich trotzdem riesig nun auch zum vierten Mal einen Endspielsieg der Mannschaft am Fernsehen verfolgt zu haben. Ein hoch auf die Sieger welche hart für den Gewinn gearbeitet haben.

Ich verstehe aber nicht dass sich Siegertypen welche für das Erreichen ihres Ziel jahrelang trainiert haben sich von schleimenden Politikern vereinnahmen lassen. Ich hätte diesen politischen Pöbel aus der Kabine geworfen und Diese erst einmal auf ihre Aufgabe für die Gesellschaft aufmerksam gemacht. Dafür werden Sie vom Volk bezahlt und nicht für Vergnügungsreisen um die halbe Welt mit dem eigentlichen Ziel bei den nächsten Wahlen gegenüber ihren Mitbewerbern im Vorteil zu sein. Und das auf Kosten der Steuerzahler.

Nein hier wird nicht einer Halina nach den Mund geredet. Aber wenn wir in einer Demokratie leben wollen, und diese für Verteidigungswert halten, gilt es auch sich die Meinung anderer einmal anzuhören ohne gleich ausfallend zu werden. Daran sollten sich vielleicht im besonderen solche erinnern welche ein „Groß“ im Namen führen um nicht „Klein“ zu wirken.

Linke Politikerin will das „wir“ streichen

Direkt nach dem Sieg der Nationalelf twitterte die linke Bundestagsabgeordnete Halina Wawziniak, die Sportler hätten gewonnen – „wir haben damit nix zu tun.“ Die Reaktionen folgten prompt.

Deutschland im Taumel, überall Fahnen, Jubel, wildfremde Menschen liegen sich in den Armen, es wird Bier getrunken, als würde es demnächst abgeschafft. So war es Sonntagnacht, nach dem furiosen Finale der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien, das Mario Götze mit einem technisch brillanten Tor (1:0) für die deutsche Nationalelf entschied. Ein Land auf Wolke 7.

Das ganze Land? Nein. Es gab auch kritische Stimmen. Zum Beispiel die der linken Bundestagsabgeordneten Halina Wawzyniak. Sie twitterte um 00.34 Uhr.

Quelle: Stern >>>>> weiterlesen

Wir

Seit meiner Kindheit bin ich Sportinteressiert. Ein für mich prägendes Erlebnis war das Handball-Finale bei den Olympischen Sommerspielen 1980 in Moskau, mit dem grandiosen Wieland Schmidt. Bei den Olympischen Spielen 1988 bin ich fast mitten in der Nacht aufgestanden um (heimlich) den Zieleinlauf im Straßenrad-Einzelrennen zu schauen. Ich habe selbst jahrelang in einem Trainingszentrum Leichtathletik gemacht. Bis 1989 war für mich immer klar “unsere” Sportler waren die besten, sie mussten gewinnen.

Quelle: Halina >>>>> weiterlesen

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EU-Sieg für das Parlament

Erstellt von Redaktion am 17. Juli 2014

Debatte Jean-Claude Juncker

Autor: Ulrich Schulte

EUROPÄISCHE UNION Von dem Konservativen Jean-Claude Juncker sind keine guten Entscheidungen zu erwarten. Trotzdem ist seine Wahl eine Sensation.

 Jean-Claude Juncker ist der falsche Kommissionspräsident. Aber die Tatsache, dass ihn eine Mehrheit des Europaparlaments gewählt hat, ist eine Sensation. Zum ersten Mal in der Geschichte der EU hat das Parlament selbst bestimmt, wer an die Spitze der Kommission rückt. Zum ersten Mal konnten die RegierungschefInnen der Mitgliedstaaten diese wichtige Frage nicht unter sich ausmachen. Zum ersten Mal haben sich damit demokratische Gepflogenheiten in Brüssel und Straßburg durchgesetzt. Dieser Vorgang verdient es, historisch genannt zu werden. Denn er wird Maßstäbe für künftige Europawahlen setzen. Das Parlament hat einen entscheidenden Machtkampf gewonnen.

 Ja, Juncker liebt nur die Reichen

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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So geht Verantwortung

Erstellt von Redaktion am 17. Juli 2014

Japan soll „normal“ werden

File:Snow Monkeys, Nagano, Japan.JPG

Deutsche Politiker mit Blick nach Japan

Autor: U. Gellermann

Rationalgalerie

Datum: 17. Juli 2014

Nahezu lyrisch kommt das Auswärtige Amt daher, wenn es die deutsch-japanischen Beziehungen beschreibt: „Das bilaterale Verhältnis Deutschlands zu Japan ist traditionell freundschaftlich. In den vergangenen Jahrzehnten hat es sich zu einer engen außenpolitischen Zusammenarbeit verdichtet.“ Nun wird das Amt mit „traditionell“ hoffentlich nicht den fünf Jahre währenden Pakt der deutschen und japanischen Nazis meinen, der erst mit dem Weltkrieg endete. Immerhin ist sich das Amt sicher, dass Japan und Deutschland „gemeinsame Werte“ teilen und „Partner in globaler Verantwortung“ sind. Es gibt Menschen, bei denen löst das Wort „Verantwortung“, inzwischen Lieblingsvokabel deutscher Verantwortungsträger, schwere allergische Verwerfungen aus.

„Auch Japan will normal werden“ schreibt die unverantwortliche FAZ jüngst und meint nicht die Tatsache, dass die japanische Regierung drei Jahre nach Fukushima die stillgelegten Atomkraftwerke wieder in Betrieb nehmen und neue bauen will. Die Rückkehr zur Normalität sieht das Zentralorgan der deutschen Wirtschaft in der Aushebelung der japanischen Verfassung. Denn Shinzo Abe, der aktuelle japanische Ministerpräsident, hat, am Parlament vorbei, die japanische Armee wieder angriffsfähig gemacht: Japan darf jetzt auch außer Landes militärisch aktiv werden. Diesen Verfassungsbruch kennt man aus Deutschland, auch deshalb mahnt die FAZ: „Nichts spricht dagegen, dass Tokio sich stärker engagiert“. Aber wer Japan für normal hält, der ist es selbst nicht.

Seit Jahr und Tag besucht Shinzo Abe den Yasukuni-Schrein, wo die Seelen kaiserlicher Soldaten, einschließlich berüchtigter Kriegsverbrecher, verehrt werden. Es wäre etwa so, als würde die deutsche Kanzlerin jährlich einen Kranz am eingeebneten Grab des SS-Generals Reinhard Heydrich auf dem Berliner Invalidenfriedhof niederlegen. Bis heute hat sich Japan nicht für seine Kriegsverbrechen entschuldigt oder Entschädigungen gezahlt. Nicht für die Insassen seiner Konzentrationsläger während des Zweiten Weltkrieges, nicht für seine Menschenversuche in den Lägern, nicht für die etwa 200.000 Zwangsprostituierten, zumeist geraubte Koreanerinnen, die bis heute in Japan „Trostfrauen“ heißen, weil sie doch die armen japanischen Soldaten während des Krieges trösten mussten. Ob über den Krieg allgemein oder über das Massaker im chinesischen Nanking, von dem das Rote Kreuz notierte: „Nach deren Aussagen (denen der Zeugen) schnitten die marodierenden japanischen Soldaten Frauen die Brüste ab, nagelten Kinder an Wände oder rösteten sie über offenem Feuer. Sie zwangen Väter ihre eigenen Töchter zu vergewaltigen und kastrierten chinesische Männer. Sie häuteten Gefangene bei lebendigem Leib und hingen Chinesen an ihren Zungen auf.“

Spätestens seit der Teilnahme der japanischen Armee am Irak-Krieg sind die „Selbstverteidigungsstreitkräfte“ wieder international gefordert. Erst recht Obamas „Pivot to Asia“ sein Schwenk nach Asien, akzentuiert von der Konzentration amerikanischer Luft- und Seestreitkräfte im asiatischen Raum, verlangt von Japan den Schwenk in der Militärpolitik. Wahrscheinlich deshalb war der japanische Kriegsminister, Itsunori Onodera, jüngst auf Besichtigungs- und Einkaufstour auf dem US-Marinestützpunkt in San Diego, wo er die USS Makin Island besuchen durfte. Ein Kriegsschiff vom Typ Makin Island mit F–35B-Kampfjets wäre dem bislang einzigen chinesischen Flugzeugträger „Liaoning“ wahrscheinlich überlegen. Und um China geht es natürlich: Rund um die Senkaku-Inseln zum Beispiel, im ersten Chinesisch-Japanischen Krieg von Japan okkupiert, gibt es jede Menge Öl und Gas. Da weiß die amerikanische Administration nur zu genau, wem die Inseln gehören: Den Japanern, versteht sich. So geht „globale Verantwortung“.

„Ein wenig“ so schreibt die FAZ, „erinnert die Debatte (in Japan) an die in Deutschland, wo vom Bundespräsidenten abwärts viele fordern Verantwortung in der Welt zu übernehmen.“ Der Schwenk der USA reisst Lücken in Europa. Gegenwärtig sind noch etwa 40.000 Mann US-Truppen in der EU stationiert, für 2015 ist eine Reduzierung auf 30.000 geplant. Nicht zuletzt deswegen musste die EU „mehr Verantwortung“ in Osteuropa übernehmen. Auch aus diesem Grund fand sich Frank-Walter Steinmeier als menschliche Drohne auf dem Kiewer Maidan wieder, wohl darum findet eine Bundestagsmehrheit es völlig normal ein Assoziierungsabkommen mit einer ukrainischen Regierung zu schließen, die mit Nazi-Ministern gespickt und deren Militärapparat von Faschisten dominiert wird. So geht es, vom Bundespräsidenten aus, einfach abwärts.


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DL – Tagesticker 17.07.14

Erstellt von Redaktion am 17. Juli 2014

Direkt eingeflogen mit unserem Hubschrappschrapp

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1.) Was das Scheitern des Gipfels für Europa bedeutet

Der Gipfel in Brüssel kann sich nicht auf einen EU-Chefdiplomaten einigen. Das Scheitern ist Ausdruck der Machtpolitik der Mitgliedsstaaten – und Ausdruck spezieller deutscher Interessen.

Welt

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2.) Neun Monate Haft wegen rassistischer Äußerung

Sie hatte die französische Justizministerin mit einem Affen verglichen. Dafür muss Anne-Sophie Leclère, frühere Politikerin der rechtsextremen Partei Front National, jetzt neun Monate in Haft.

Welt

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3.) Merkel: „Rot-Rot in Thüringen muss

verhindert werden“

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hat vor einer Machtübernahme der Linken nach der Thüringer Landtagswahl am 14. September gewarnt. „Rot-Rot muss verhindert werden“, sagte die Bundeskanzlerin bei einem Treffen am Samstag in Jena, auf dem die Landes-Union offiziell den Wahlkampf eröffnete

Thüringische Landeszeitung

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4.) Zitieren bleibt auch weiterhin verboten

RECHT Wer vor dem Strafprozess die Anklageschrift veröffentlicht, macht sich strafbar – wie gehabt

TAZ

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5.) Linke in Berlin sucht Spitzenkandidaten

Oben ist noch Platz

Die Linke in Berlin entscheidet bald darüber, wer die Partei in den Wahlkampf 2016 führt. Wird es Landeschef Klaus Lederer?

Tagesspiegel

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6.) Nazis, Linke, Islamisten

Zentralrat der Juden warnt vor Hass und Hetze

Jüdische Allgemeine

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Der, Die, Das – Letzte vom Tag

Die Macht – Politischer Vorsatz?

7.) Reichlich instinktlos

Eigentlich sind die Verfassungsrichter dazu da, die Folgen der Instinktlosigkeit von Politikerinnen und Politiker zu reparieren, um dadurch das Vertrauen in den Staat zu bewahren.

TAZ

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Hinweise nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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