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Archiv für Mai 20th, 2014

Intrige bei der Linken

Erstellt von Redaktion am 20. Mai 2014

Intrige bei der Linken

Von einer Intrige in der Linkspartei berichtet der Spiegel innerhalb seiner Druckausgabe vom Montag und reagiert damit auf die skandalösen Vorfälle bei der Abwahl des langjährigen Schatzmeister Raju Sharma. Die Vermutung liegt nahe das im Führungsbunker der Partei zuvor das angeblich aus Bayern stammende Pamphlet „Analyse der Gegenkräfte“ ausgiebig studiert wurde.

In der Vorschau auf den Artikel lesen wir auf Spiegel – online folgendes.

Der ehemalige Schatzmeister der Partei Die Linke, Raju Sharma, hat sein Amt offenbar durch eine Intrige der Parteiführung verloren. Der Jurist unterlag Anfang Mai auf dem Bundesparteitag in einer Kampfkandidatur dem brandenburgischen Bundestagsabgeordneten Thomas Nord. Laut einer internen Vorlage für die Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger hatte die Parteiführung schon vor geraumer Zeit ein Szenario entwickeln lassen, wie Sharmas Wiederwahl auf dem Parteitag „im Falle einer konfliktorischen Auseinandersetzung“ verhindert werden soll.

Das Papier dokumentiert auch einen Fahrplan, wie Nord durchgesetzt werden solle, obwohl Rajus Ruf in der Partei relativ gut sei, wie es darin heißt. Zum Beispiel sollten „unverdächtige Landesschatzmeister“ dazu gebracht werden, gegen Sharmas Kandidatur Widerspruch zu erzeugen. Tatsächlich kam es dann auf dem Parteitag in Redebeiträgen zu mehreren rufschädigenden Andeutungen über den gebürtigen Hamburger.

So sprach der frühere stellvertretende Vorsitzende Jan van Aken in Bezug auf Sharma vor den Delegierten von „schmutziger Politik“. Nach seiner Abwahl warf Sharma Kipping in einem Schreiben „Stil- und Kulturlosigkeit politischen Handelns“ vor. Weiter heißt es in dem Schreiben, er werde das „insbesondere von dir gestreute und genährte Gerücht eines wie auch immer gearteten Vergehens meinerseits“ nicht akzeptieren.

Quelle: Spiegel online

Das der Parteitag wieder einmal als große Schummelparty gefeiert wurde spricht für sich. In unseren Rückblick haben wir uns ausführlich damit beschäftigt und sind auch auf den Brief von Sharma an Kipping eingegangen. Das diese immer eingegangenen Kompromisse mit den verschiedenen Randgruppierungen auf Dauer keinen Erfolg bringen, wird man einfach lernen müssen. Das dieses für Einige so schwierig ist war für uns zuvor unvorstellbar.

Man kann einfach nicht „Zwei Herren dienen“, haben wir schon im Elternhaus gelernt. Und das eine zu starke Kompromissbereitschaft vielfach in Erpressungen enden, ist auch eine uralte Regel. Aber die Partei ist ja, wie wir immer wieder lesen können noch sehr jung. Sicher, die Kindersterblichkeit war früher wesentlich größer, aber bei einer Partei heißt es dann schon einmal „shit happens“.

Auch innerhalb des neuen Vorstand wird es langsam unruhig und wir machen hier auf eine Äußerung aus dem Vorstand aufmerksam welche uns zugestellt wurde.

Das sind schlimme Vorwürfe. Katja Kipping und Bernd Riexinger sollen den Schatzmeister Raju Sharma mit einem detaillierten Plan aus dem Weg geräumt haben. Heute ist Pressekonferenz und ich kann nur hoffen, dass dieser Bericht nicht stimmt. Alles andere wäre eine Rückfall in allerschlimmste Zeiten, passte nicht zum von Kipping ausgerufenen „neuen Sound“, wäre widerlich und müsste Konsequenzen haben.

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Fotoquelle:
Screenshot: TAZ / Foto Jens Jeske

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„Jeder benutzt Snowden“

Erstellt von Redaktion am 20. Mai 2014

„Jeder benutzt Snowden“

William Binney war technischer Direktor der NSA, bis er den Geheimdienst wegen der ausufernden Überwachung nach 9/11 verließ. Binney soll vor dem NSA-Untersuchungsausschuss aussagen. Edward Snowden rät er, in Russland zu bleiben

 INTERVIEW JOHANNES GERNERT

taz: Herr Binney, in Deutschland beraten Parlamentarier eines NSA-Untersuchungsausschusses gerade, wie sie Edward Snowden anhören können. Auch Sie stehen als ehemaliger technischer Direktor der NSA auf der Vorladungsliste. Haben Sie schon eine Einladung bekommen?

William Binney: Nein. Aber ich weiß, dass ich offenbar aussagen soll.

Für die Anhörung von Edward Snowden stehen drei Optionen im Raum: Er kommt nach Deutschland. Er wird in einer Moskauer Botschaft gehört. Oder man macht eine Videoübertragung übers Netz. Was würden Sie ihm raten?

Das Beste wäre, das übers Netz zu erledigen. Dann könnte er seinen Aufenthaltsort weiter verbergen. Jeder weiß, wo die Deutsche Botschaft ist. Da kriegen sie ihn, wenn er das Gebäude verlässt.

Der Vorsitzende des Ausschusses hat die Schweizer Botschaft vorgeschlagen.

Ich würde keiner einzigen Botschaft trauen.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: Wikipedia – Namensnennung: Photograph by Rama, Wikimedia Commons, Cc-by-sa-2.0-fr

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Priester, schwul & hübsch

Erstellt von Redaktion am 20. Mai 2014

Wenn das der Papst wüsste

Datei:Der schwule Pastor Hans-Jürgen Meyer mit Lebensgefährten Bernd im Andersraum zur Lesung aus dem Buch Lieben - Leiden - Lachen.jpg

[youtube zv068dEGMkU]

Autor: U. Gellermann

Rationalgalerie

Datum: 19. Mai 2014

Er ist attraktiv, der katholische Priester Adam. Das meint auch die junge Ewa, die gelangweilt in der polnischen Provinz hockt und dem Priester eine echte Anfechtung sein könnte. Aber Adam (Andrzej Chyra) bleibt unnahbar. Nicht ganz so standhaft ist er, wenn er sich die knackigen jungen Männer rings um ihn herum ansieht, die sich in seiner Obhut befinden. Denn Adam ist schwul. Und so riskiert er zwar einen Blick auf Lukas (Mateusz Kosziukiewicz) aber erst mal auch nicht mehr. Die polnische Regisseurin Malgoska Szumowska lässt ihren Film „Im Namen des . . .“ sich anschleichen. Kleine Gesten, Augenaufschläge, verstohlene Berührungen, mehr besser nicht, erzählt sie, wenn man im Gefängnis des Zölibat steckt.

Die polnische Provinz ist eine öde, scheinbar reizarme Gegend. Die weite, großzügige Landschaft kontrastiert mit der Stumpfheit des Tagesablaufs der Provinzler. Ein einziger Laden ist der Ersatz für Kino und Kneipe. Diese Kulturwüste soll wahrscheinlich die schwer erziehbaren jungen Männern, die im katholischen Heim mit Sport und Beichte therapiert werden, auf Buße und Reue konzentrieren. Aber wie sollte die Sexualität unterdrückt werden können, wie sollte man sie kanalisieren können? Adam empfiehlt Sport und kalte Bäder. Und so rennt er durch die Gegend, badet viel und kann sein Begehren doch nur im Schnaps ertränken.

Das macht die Szumowska großartig, wenn sie Adam volltrunken mit einem Foto des Papstes durch die Wohnung tanzen lässt. Es gelingt ihr immer wieder Bilder für die Gewissensqualen des Priesters zu finden, für seinen verzweifelten Kampf mit der eigenen Sexualität, den er verlieren muss. Aber seinen Job scheint er – trotz einer Denunziation – behalten zu können. Sein Bischof kennt das, was er ein Problem nennt, man hat den Adam schon einmal versetzt, man wird es wieder tun.

In einer prächtigen, wunderbar fotografierten Prozession gegen Ende des Films, kulminiert noch einmal die ganze Wirkungsmächtigkeit der katholischen Kirche auf dem Land, der tiefe Glaube an die Kraft der heiligen Fahnen und Figuren, die heilige Blindheit, deren Denkverbote Körper und Geist fesseln. Doch wenn zum Schluss der Geliebte Adams als Mitglied eines Priesterseminars auftaucht, wird die Vermutung nahegelegt, dass für den unterdrückten Schwulen die katholische Kirche ein Refugium sein könnte. Wenn das der Papst wüsste.

Zur Zeit in den Kinos

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Grafikquelle    :

Quelle Eigenes Werk
Urheber Bernd Schwabe in Hannover

Lizenz

w:de:Creative Commons
Namensnennung Weitergabe unter gleichen Bedingungen
Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

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DL – Tagesticker 20.05.14

Erstellt von Redaktion am 20. Mai 2014

Direkt eingeflogen mit unserem Hubschrappschrapp

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1.) Die Linke und die Ukraine

Lafontaine bei den Putin-Verstehern. Im März reisten vier Wahlbeobachter aus den Reihen der Linkspartei zum Referendum auf die Krim. Dieselben Leute, die diese Tour organisierten, holen nun den früheren Parteichef Oskar Lafontaine auf ein Podium nach Berlin.

Der Tagesspiegel

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2.) Lafontaine bläst zum Sturm gegen die Windkraft

Windkraftgegner aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland formieren ein Bündnis. Als Frontkämpfer haben sie den ehemaligen Linke-Chef Oskar Lafontaine gewonnen – der sogar Erzgegner Horst Seehofer lobt.

Die Welt

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3.) Linke will Einblick in alle Kali-Unterlagen einklagen

Der Linke-Fraktionschef gab jetzt bekannt, dass er notfalls gegen den Bund klagen wolle: „Wir wollen mit allen juristischen Mitteln die Herausgabe aller Anlagen, Detailregelungen und Betriebspläne erreichen“, sagte er. Derzeit werde von einer Kanzlei inErfurt geprüft, ob über das Informationsfreiheitsgesetz eine Klage der Linke-Fraktion Erfolg sinnvoll sei.

Thüringer Allgemeine

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4.) Linke-Politikerin Zimmer:

Zuwachs für Eurokritiker alarmierend

Berlin. In Sonntagsfragen zur Europawahl erhalten eurokritische und rechtskonservative Parteien derzeit großen Zulauf. Das wird auch die Arbeit des künftigen Europaparlamentes negativ beeinflussen, warnt die Thüringer Linken-Abgeordnete Zimmer.

Thüringer Allgemeine

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5.) Wahlwerbung: Linke nehmen Abmahnung gelassen

Am vergangenen Freitag hatte Grießer die Partei aufgefordert, die in ihrem Wahl-Flyer aufgestellte Behauptung zu widerrufen, der geplante Kinoneubau an der Otto-Brenner-Straße werde zwei Wohnhäuser und deren Mieter verdrängen. Bei Unterlassung drohe eine Strafe von 10 000 Euro.

RP-Online

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6.) Scheich erhält Rabatt

DEUTSCHE BANK Eine Kapitalerhöhung soll 8 Milliarden Euro bringen. 1,75 Milliarden kommen aus Katar

TAZ

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Der, Die, Das – Letzte vom Tag

Alles Banane in der Republik ?

7.) Schweden haftet nicht mehr

ENERGIE Nach einer Umstrukturierung ist der Staatskonzern Vattenfall nicht mehr für die Risiken seiner deutschen Atomkraftwerke verantwortlich

TAZ

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